Die Rückkehr von Golfprofi Bernd Wiesberger ist weiter ungewiss. Ein erster Test mit dem Golfschläger diese Woche förderte anhaltende Handgelenks-Schmerzen zutage. Österreichs Nummer 1 geht deshalb davon aus, dass es die vollen drei Monate Genesung brauchen wird. „Es gilt, sich weiter in Geduld zu üben“, sagte Wiesberger am Samstag in Atzenbrugg.
Der Burgenländer stattete dem Heim-Turnier auch deshalb einen Besuch ab, weil er sehen wollte, wie es dort Matthias Schwab geht. In Atzenbrugg hatte Wiesberger vergangenen Dienstag auch einige leichte Chip-Schläge ausprobiert, den Versuch aber mit der Erkenntnis, dass fünf Wochen nach der Verletzung noch kein Golf möglich ist, gleich wieder eingestellt. „Es fühlte sich glasig, sehr zerbrechlich an“, schilderte er das Erlebte Wiesberger hatte sich die Verletzung am 3. Mai bei einem Privat-Turnier und einem Schlag mit dem 3er-Holz in ein Par-5-Grün zugezogen. „Es war schnell klar, dass es was Gröberes ist.“ Das MRT förderte zutage, dass die Ulnaris-Sehne der linken Hand eingerissen ist. Diese Verletzung kommt bei Golfern aber auch im Tennis oder im Football durchaus öfter vor. Wiesberger trägt deshalb eine Manschette und verpasst gerade die wichtigsten Turniere des Sommers.
Dazu kommt die mentale Herausforderung, dass er abgesehen von einem Schlüsselbeinbruch in der Amateur-Zeit erstmals in seiner Profi-Karriere wirklich verletzt ist und länger pausieren muss. Der Gewinner von fünf großen Turnieren und zehn Millionen Euro Preisgeld alleine auf der Europa-Tour nutzt die Zeit, um Therapie zu machen und Freunde zu treffen. Auch zum runden Geburtstag der Mama war er ausnahmsweise einmal zu Hause. „Und ich weiß auch gerade gut, was im Sandplatz-Tennis abgeht“, verriet er, was er während des Kondi-Trainings am Zimmerfahrrad so im TV anschaut. Wiesberger ist während der Zwangspause weiter in der Weltrangliste abgerutscht und derzeit auf Platz 73 zu finden. Ein Verletztenstatus bringt ihm nichts, er hat wegen seines bisher letzten Sieges 2017 in China die Spielberechtigung für 2019 ohnehin sicher.
„Lieber wäre ich in Atzenbrugg natürlich mit den anderen Österreichern am Platz unterwegs. Wichtig ist jetzt aber, dass alles komplett verheilt“, erklärte Wiesberger dass er derzeit auch etwas Anleihe an Marcel Hirscher nimmt. Der Ski-Star hatte vergangenen Herbst ein verfrühtes Comeback abgebrochen, seine Knöchelverletzung komplett ausgeheilt und war dann erfolgreich wie noch nie gewesen. „Auch ich muss mich zügeln und darf nicht ungeduldig werden“, so Wiesberger. Auch wenn Fortschritte erkennbar wären. „In der ersten Woche nach der Verletzung habe ich ja nicht einmal die Gabel halten können. Ich spüre, es geht etwas vorwärts. Aber Ziel ist, es ausheilen zu lassen und besser und stärker zurückzukommen.“ Einen Comeback-Plan gibt es nicht. „Aber wahrscheinlich werde ich im Herbst einige Turniere spielen, die ich sonst ausgelassen hätte“, ist alles, was er derzeit weiß. Vom Test der Shot Clock in Atzenbrugg war Wiesberger angetan. „Ich war anfangs auch skeptisch. Aber alle Feedbacks bisher waren positiv.“
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