Verzweiflungstat

Mordalarm in Wien: Frau tot, Partner bewusstlos

Österreich
10.06.2018 10:05

Erneut erschüttert ein Mord die Bundeshauptstadt: Eine pensionierte Musikprofessorin wurde Freitagabend tot in ihrer Wohnung in Wien-Favoriten aufgefunden. Neben der Leiche im Bett lag ihr  bewusstloser Lebensgefährte. Er steht im Verdacht, zuerst der Frau und dann sich selbst einen Giftcocktail verabreicht zu haben.

„Sie war eine so liebe Frau.“, sind sich die Nachbarn beim „Krone“-Lokalaugenschein einig. Doch dann wurde sie schwer krank. „Sie sah aus, als hätte sie mehrere Schlaganfälle gehabt“, berichtet Prysca W., eine der geschockten Nachbarinnen. Die 69-Jährige verlor ihre Sprache, konnte nicht mehr gehen. Bald war die ehemalige Musikprofessorin bettlägerig. "Sie tat mir sehr leid, es waren Pflegerinnen aus der Slowakei, die sie rund um die Uhr betreuten.

(Bild: krone.tv)

Betreuer alarmierten Polizei
Die Polizei war am Samstagabend vom Leiter einer Betreuungseinrichtung, die sich seit Längerem um das Paar kümmerte, zu der Wohnung in der Franz-Koci-Straße gerufen worden. Der 82-Jährige, der üblicherweise einen Mitarbeiter der Einrichtung in die Wohnung ließ, hatte dieses Mal nicht auf Läuten und Klopfen reagiert.

An Medikamenten-Cocktail gestorben
Als die Beamten die Tür öffneten, stießen sie zunächst auf die Leiche der 69-Jährigen. Wie Harald Sörös, der Sprecher der Landespolizeidirektion, erklärte, war die Frau schwer krank gewesen. Sie dürfte nach derzeitigem Ermittlungsstand an einem Medikamenten-Cocktail gestorben sein, den ihr vermutlich ihr Partner verabreicht hatte. Anschließend nahm der 82-Jährige dieselben Medikamente ein, um sich zu vergiften. Welche Mittel es gewesen seien, gab die Polizei nicht bekannt. Es handle sich „mehr um eine tragische Familiengeschichte als um einen klassischen Mord“, hieß es seitens der Polizei. Nach 30 Jahren Beziehung war der Mann offenbar überfordert mit der Pflegesituation.

Der 82-Jährige konnte dank der Erstversorgung und der anschließenden spitalärztlichen Behandlung gerettet werden. Zu seinem aktuellen Befinden meinte Sörös lediglich: „Er lebt.“

Kronen Zeitung, krone.at

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