Erfolg für Pjöngjang

So denkt Nordkorea über „Treffen des Jahrhunderts“

Ausland
13.06.2018 15:22

Die staatlichen Medien Nordkoreas haben das Gipfeltreffen von Machthaber Kim Jong Un mit US-Präsident Donald Trump am Dienstag in Singapur als Erfolg für Pjöngjang gewertet. Es sei das „Treffen des Jahrhunderts“ gewesen, titelte die Parteizeitung am Mittwoch.

Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA schrieb, Trump habe seine Absicht erklärt, Militärmanöver mit Südkorea zu stoppen, dem Norden Sicherheitsgarantien zu geben und Sanktionen aufzuheben, wenn sich die Beziehungen verbesserten. Beide Seiten seien sich zudem einig gewesen, dass Frieden, Stabilität und Denuklearisierung der Koreanischen Halbinsel nur schrittweise und durch gleichzeitiges Vorgehen erreicht werden könnten.

Zeitungen in Nordkorea sind voll mit Berichten über das „Treffen des Jahrhunderts“. (Bild: AP)
Zeitungen in Nordkorea sind voll mit Berichten über das „Treffen des Jahrhunderts“.

Ansonsten war von der atomaren Abrüstung in nordkoreanischen Medien wenig zu lesen. Vielmehr konzentrierte sich die Berichterstattung auf das Ende der Feindseligkeiten. Kim habe betont, sollten die USA aufrichtig vertrauensbildende Maßnahmen ergreifen, werde auch Nordkorea weitere Zeichen des guten Willens setzen, hieß es bei KCNA.

Trump: „Es gibt keine nukleare Bedrohung mehr“
 Trump selbst twitterte, es gebe nun keine nukleare Bedrohung durch Nordkorea mehr. Kritik gab es allerdings an seiner Ankündigung, Militärmanöver mit Südkorea zu stoppen. „Wir werden keine Manöver abhalten, solange wir in gutem Glauben verhandeln“, so der US-Präsident.

Er würde gern irgendwann die 32.000 US-Soldaten in Südkorea nach Hause holen, erklärte Trump weiter. Was er damit meinte, ist allerdings unklar. Nach offiziellen Angaben haben die USA 28.500 Soldaten in Südkorea.

Sorge in Japan und Südkorea
 Mit Sorge blicken vor allem Japan und Südkorea auf einen Rückzug der USA. Beide stehen in der Region unter US-Schutz. Der japanische Verteidigungsminister Itsunori Onodera bezeichnete die Militärpräsenz der USA in Südkorea und die gemeinsamen Manöver als wichtig für die Sicherheit in Ostasien. Darüber müsse eine Verständigung zwischen den drei Ländern hergestellt werden. Japan werde an den gemeinsamen Manövern mit den USA ebenso festhalten wie am Ausbau seiner Verteidigung gegen mögliche Raketenangriffe aus Nordkorea.

Der japanische Verteidigungsminister Itsunori Onodera (Bild: AP)
Der japanische Verteidigungsminister Itsunori Onodera

Freude in China
 China indes zeigte sich erfreut. Trump und Kim hätten faktisch Chinas Vorschlag aufgegriffen, dass Nordkorea seine Atom- und Raketentests aufgibt und die USA ihre Militärmanöver beenden.

Trump und Kim hatten sich am Dienstag in Singapur erstmals persönlich getroffen, nachdem sie sich im vergangenen Jahr noch gegenseitig mit Atomangriffen bedroht hatten.

Dieser Handschlag schreibt Geschichte: Nordkoreas Diktator Kim Jong Un und US-Präsident Donald Trump (Bild: Associated Press)
Dieser Handschlag schreibt Geschichte: Nordkoreas Diktator Kim Jong Un und US-Präsident Donald Trump
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