Er war unschuldig
Mann nach Pädophilen-Bericht fast totgeprügelt
Weil sie glaubten, er sei der Mann, über den in einem TV-Beitrag über Kinderschänder gesprochen wurde, haben mehrere Täter in Deutschland einen 50-Jährigen in seinem Haus überfallen, zusammengeschlagen und lebensgefährlich verletzt.
„Die Männer glaubten, das Recht in die eigene Hand nehmen zu müssen“, schrieb die Polizei am Dienstag in einer Mitteilung, nachdem mehrere bislang unbekannte Männer den 50-Jährigen in seiner Wohnung in Bremen-Lesum ins Spital geprügelt hatten.
Der Mann wurde lebensgefährlich verletzt, ist mittlerweile aber außer Gefahr, schreibt die „Bild“.
Glaubten, den Verdächtigen erkannt zu haben
Anlass für die Selbstjustiz war der Beitrag eines TV-Senders über Kinderschänder Dienstagmittag. Darin wurde der Polizei zufolge gezeigt, wie Reporter über das Internet Kontakt zu potenziell Pädophilen suchten. Ein Mann wurde darin als verdächtig beschrieben. Nach der Ausstrahlung dachten die Täter, den gefilmten Mann in dem späteren Prügelopfer erkannt zu haben - und fuhren zu dem Haus des 50-Jährigen.
Die Polizei betonte nach dem Vorfall, dass „niemand das Recht hat, die Justiz in die eigenen Hand zu nehmen“. Die Ermittler gehen auch nicht davon aus, dass in dem Mehrfamilienhaus, in dem der 50-Jährige überfallen wurde, ein Mensch mit pädophilen Neigungen wohnt.
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