Seit Tagen schon liefen im Hintergrund die Verhandlungen zur geplanten Flexibilisierung der Arbeitszeit auf Hochtouren. Am Donnerstag haben sich ÖVP und FPÖ geeinigt. Dem Vernehmen nach, drängten die Blauen auf eine softere Version des eigentlichen Vorschlags, die Türkisen stimmten schließlich zu. Möglich wird nun der 12-Stunden-Tag, aber auch die Vier-Tage-Woche.
Die ÖVP wollte die Arbeitszeitflexibilisierung, die ja auch im Regierungsabkommen steht, unbedingt noch vor dem Sommer durchbringen. Und so einigten sich Türkis und Blau am Donnerstag auf einen Initiativantrag - nicht ohne zu betonen, dass es natürlich keinerlei streit gab.
Das Modell sieht nun folgendes vor:
Der Acht-Stunden-Tag bleibt die gesetzliche Normalarbeitszeit, auch die 40-Stunden-Woche bleibt die Regel.
Anpassung an moderne Lebensverhältnisse
Die Regierung formuliert ihre Ziele der neuen Regelung so: Damit soll eine Anpassung an moderne Lebensverhältnisse erreicht werden, ebenso die Möglichkeit zu einem verlängerten Wochenende geschaffen werden, aber für die Unternehmen auch die Auftragssicherung durch die Abdeckung von Spitzenzeiten.
In den Rechenbeispielen der Regierung klingt das dann so: Ein Koch und ein Kellner in einem Gasthaus arbeiten an zwei Samstag je elf Stunden. Beide haben dadurch ein Zeitguthaben von acht Stunden und bekommen so einen Tag frei.
Katzian: „Wir sind keine Hosenscheißer“
Der neu gewählte Präsident des Österreichischen Gewerkschaftsbundes, Wolfgang Katzian, ließ in seiner Antrittsrede gleich eine Kampfansage an die Regierung vom Stapel. Manchmal müsse man sagen, was Sache ist, so Katzian, der sich gegen den 12-Stunden-Tag wehrt. Und er fügte hinzu: „Wir sind keine Hosenscheißer, auf gut Wienerisch gesagt.“
Doris Vettermann, Kronen Zeitung
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