Man erkennt ihn gleich an seinem weißen Rauschebart: Der frühere Hausarzt Peter Pechlaner wirkt seit 35 Jahren in der geschichtsträchtigen „Loferer Passion“ in Maria Kirchental mit. Seine Textzeilen hat er mittlerweile so verinnerlicht, dass kein Manuskript mehr notwendig ist. Letzte Aufführungen am Sonntag!
Vor mehr als 400 Jahren war ein Vogt aus dem hohen Norden Deutschlands als Gefangener in Lofer. Bruchstücke dieser Geschichte sind bekannt und sie vervollständigte sich dank des „Loverleed-Gebeets“, nicht Liebes- sondern Lofer-Lied
Der Vogt nahm damals zurück in die Heimat drei Dinge mit: ein Fastentuch, eine Madonna und das Lied, das ihm niemand nehmen konnte. Er trug es in seiner Familie über Generationen weiter.
Im fernen Salzburg forschte in den 60ern der Komponist Cesar Bresgen dazu, ein Nachfahre des Vogts hörte es in Schleswig-Holstein im Radio und der Kreis schloss sich.
In Lofer kommt schon seit 35 Jahren die Passion im Fünf-Jahres-Rhythmus zur Aufführung. Neu im Team: Nadia Oberhuber als Maria: „Überwältigend“, sagt sie über erste Eindrücke. Dr. Peter Pechlaner - Generationen im Ort kennen ihn noch als Hausarzt - war von der Gründerzeit an als Kaiphas dabei. „Ich war damals auch beim Bauerntheater in Lofer.“ Für Proben tauschte er dann Bereitschaftsdienste. Die Schauspielerei sei immer ein toller Ausgleich zur Medizin gewesen.
Für die Passion lässt er sich auch immer einen Bart wachsen. Und der Text funktioniert im Schlaf? „Ich habe heuer mein Manuskript nicht gefunden, konnte es aber bis auf eine Zeile im Kopf abrufen.“ Letzte Chance: Sonntag, 19 Uhr.
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