Vom Ägäischen Meer umspült, ist Kos eine einzigartige Mischung aus hellenischer Lebensfreude, Spuren griechischer Mythologie, romantischen Traumstränden und kulinarischen Köstlichkeiten.
Die wirksamste Medizin ist die natürliche Heilkraft, die im Inneren eines jeden von uns liegt.“ Das Zitat von Hippokrates fällt mir ein, als ich nach unserer Landung auf Kos, der drittgrößten Insel der Dodekanes, erstmals die warme Luft einatme und die behagliche Sonne auf der Haut spüre - die Lebensgeister werden sofort geweckt!
“Die Perle der Ägäis“, wie Kos auch genannt wird, bietet neben der Sonne auch eine anspruchsvolle Atmosphäre der Entspannung und Ruhe. Das war wohl auch Hippokrates bekannt. Der berühmteste Arzt der Antike und Urvater der modernen Medizin lebte hier vor rund 2500 Jahren und errichtete vier Kilometer südwestlich von Kos-Stadt eine der ersten Kurkliniken der Menschheit. Asklepieion war ein ganzheitliches Heilzentrum, das Krankenstationen, Tempel, Thermen, eine Schule für Ärzte und vieles mehr beherbergte. Die terrassenförmige Anlage wurde im Jahre 1902 vom Archäologen Rudolf Herzog und vom Historiker Jakob Zarafti entdeckt und bis 1904 für Besucher freigelegt. Einige Säulen und Bogenreihen lassen die einstige Größe des monumentalen Bauwerks erahnen. Insgesamt 113 Stufen führen zur obersten Terrasse, die eine wunderbare Aussicht auf Kos-Stadt, das Ägäische Meer und die gegenüberliegende Küste Kleinasiens mit dem türkischen Bodrum - dem antiken Halikarnassos - eröffnet.
“Der Eid des Hippokrates“ ist jedem Mediziner und wohl auch den meisten Nicht-Medizinern ein Begriff. Ob der griechische Gelehrte den Asklepiadenschwur in seinem Sanatorium verfasste, ist heute umstritten. Fest steht, dass die Ausgrabungsstätte als einer der beliebtesten Besuchermagneten des Eilandes gilt. Ebenso wie die Platane in Kos-Stadt, die Hippokrates angeblich selber gepflanzt hat und unter der er mit seinen Schülern zu sitzen pflegte. Sie steht gegenüber dem Eingang der Johanniter-Burg Neratzia und spendet wertvollen Schatten.
Die Vielfalt der regionalen Produkte von Kos kann man am besten in der Dimotikí Agorá, der Markthalle direkt am Platia Eleftherias - Platz der Freiheit - erleben. In diesem 1934 von den Italienern errichteten Gebäude wird eine breite Palette an Obst und Gemüse angeboten, aber auch köstlicher Thymianhonig, hochwertiges Olivenöl und Kräuter aller Art. Besonders geschmackvoll sind die sogenannten Löffelsüßigkeiten gliká koutoulión. Die in Sirup eingelegten Früchte werden traditionell zum Kaffee gereicht.
Wir übernachten in einem der besten Hotels der Insel. Das Neptune Resort in Mastichari an der Nordküste liegt fernab vom Trubel in einer 150.000 Quadratmeter großen gepflegten Gartenanlage, die direkt an den weitläufigen Sandstrand grenzt. Unter meinem Balkon rauscht das Meer. Nach einem kurzen Strandspaziergang, rund 300 Meter von der Ferienanlage entfernt, verbirgt sich hinter ein paar Bambussträuchern auf einer kleinen Anhöhe eine grüne Oase der Gemütlichkeit - abends in der chilligen Strandbar “Tam Tam“ mit einem kühlen Getränk und dem herrlichen Sonnenuntergang über der Ägäis den Tag ausklingen lassen beschert einen magischen Urlaubsmoment!
Die Strände auf Kos sind gepflegt und erhalten alljährlich für die hervorragende Sand- und Wasserqualität die “Blaue Flagge" als Umweltauszeichnung. Der Surferhotspot Mastichari bietet einen tollen Panoramablick auf die vorgelagerten Inseln, konstanten Wind und auch genügend Platz auf dem Wasser. Egal, ob Kitesurfen, Windsurfen oder Katamaran - Wassersportler kommen hier auf ihre Kosten. Die persönliche Erfahrung beweist, dass Geheimtipps bekanntlich nicht mehr geheim sind, sobald zu viele darüber Bescheid wissen. Dennoch, wer lange Sandstrände und einsame Badebuchten genießen will - auf Kos gibt es sie noch, die Orte, an denen man weitgehend ungestört einen Platz zum Sonnen und Untertauchen findet. Echte Geheimtipps erfährt man bei einer Inselrundfahrt mit dem Auto in einer der vielen urigen Tavernen. Dort erlebt man die sprichwörtliche Gastfreundschaft Griechenlands hautnah - am liebsten plaudert man bei einem griechischen Kaffee oder einigen Gläsern Ouzo - Jamas!
Die Insel des Hippokrates überzeugt mit idyllischen Buchten und viel Authentizität. Meine Reiseapotheke für zu Hause ist aufgefüllt mit herzlicher Freundlichkeit der Inselbewohner, leicht gebräunter Haut, zart sonnengebleichten Haaren, Muscheln und einem hoffnungsvollen Herzen auf ein baldiges Wiedersehen der Sonneninsel.
Diana Zwickl, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.