Auch Frontex warnt:
Zehntausende Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa!
Europas oberster Grenzschützer schlägt beim Europaforum Wachau im Stift Göttweig in Niederösterreich Alarm: Allen Beschönigungsversuchen zum Trotz gehe der Flüchtlingsstrom über die Mittelmeerroute unvermindert weiter. Tendenz: steigend! Frontex-Vize Berndt Körner fordert „länderübergreifende Einsätze“.
Italiens Innenminister Matteo Salvini ist rigoros: Er will und wird Rettungsschiffe abweisen. Was das für Europa bedeutet, ist klar: Flüchtlinge weichen aus. Die westliche und östliche Mittelmeerroute ist somit neuer Brennpunkt. Bei der EU-Grenzschutzagentur Frontex schrillen die Alarmglocken.
Türkei, Griechenland, Mittelmeer im Fokus
Warum, kann niemand Geringerer als der frühere Chef der heimischen Fremdenpolizei und nunmehrige Vize der EU-Grenzschutzagentur, Berndt Körner, leicht erklären: Alleine 2017 wurden Migranten (keine Chance auf Asyl) mit 341 Flugzeugen ins Heimatland rückgeführt, 14.000 Menschen mussten ausgeflogen werden - nach Afrika und Asien. Viele würden wieder verstärkt versuchen, über die Türkei und Griechenland nach Europa zu gelangen.
Deutschland: Zahl der Asylanträge steigt stark
Noch am Mittwoch hatte Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen erklärt, dass er keine neue Flüchtlingswelle auf Europa zukommen sehe. Doch auch aktuelle Zahlen aus Deutschland sprechen eine ganz andere Sprache. So haben bei unseren Nachbarn bis Ende Mai rund 78.000 Menschen Asyl beantragt - um rund 14.000 mehr als noch im April.
„Instabile Sicherheitslage“
Indes rüsten sich auch Kroatien, Montenegro und Serbien. Die Rede ist von einer „instabilen Sicherheitslage“. Zehntausende seien auf dem Weg. Dusko Markovic, Premier von Montenegro: „Die Verlagerung der Migrationsrouten ist alarmierend und Anlass zur Sorge.“ Er spricht von Risken, wie „Defiziten des Rechtsstaates, Korruptions- und Terrorismusgefahr“. Frontex-Mann Körner fordert daher, einen „gemeinsamen operativen Raum“ zu schaffen, um für eine neuerliche Migrationswelle wie im Jahr 2015 gewappnet zu sein.
Sandra Ramsauer, Kronen Zeitung
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