Niemand möchte sich vorstellen, dass der Pilot des eigenen Fluges betrunken sein könnte. Eben jener Verdacht stand nach Beobachtungen eines „Krone“-Lesers bei einem Flug von Berlin nach Salzburg aber im Raum. Trotz umgehender Meldung fand allerdings in keiner der beiden Städte ein Alkoholtest beim Personal statt.
„Wir möchten Sie mit den Sicherheitsvorkehrungen an Bord vertraut machen. Richten Sie Ihre gesamte Aufmerksamkeit auf die Flugbegleiter.“ An Bord eines Linienfluges von Berlin nach Salzburg wäre dem Flugpersonal weniger Aufmerksamkeit wohl lieber gewesen.
Alkohol ins Cockpit gebracht
„Krone“-Leser Andreas P. brachte Ende Mai seine Tochter (12) zu seiner Mutter nach Berlin. Den Rückflug buchte er bei einer europäischen Fluglinie (der Redaktion bekannt), nahm Platz und traute seinen Augen nicht: Vor ihm schüttete ein Flugbegleiter drei hochprozentige Fläschchen samt Cola in drei Becher und brachte sie - ins Cockpit!
Keine Alkoholkontrollen durchgeführt
Bange Minuten vergingen, bis P. den Vorfall der Polizei und diese wiederum der Austrocontrol meldete. Doch der Flieger war bereits auf dem Weg nach Berlin, also ging die Meldung weiter an die deutsche Luftfahrtbehörde und die Bundespolizei. Trotz Nachfragen wurden in Berlin keinerlei Alkoholkontrollen durchgeführt. Der Verdacht liegt nahe, dass zumindest zwei Flüge unter Alkoholeinfluss stattgefunden haben.
Pikantes Detail: Schon öfter schockte die Fluglinie mit Piloten unter Alkohol- und Drogeneinfluss. Trotz Unschuldsvermutung bleibt daher ein schaler Beigeschmack ...
Stefan Steinkogler und Markus Tschepp, Kronen Zeitung
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