Verdächtiger in Haft
Mädchen (16) nachts vor Schule brutal erschlagen
Erneut erschüttert eine grausame Bluttat Deutschland: In Barsinghausen nahe Hannover in Niedersachsen wurde am Sonntag die halb nackte und blutüberströmte Leiche einer Jugendlichen entdeckt. Die 16-jährige Anna Lena T. wurde Opfer eines Gewaltverbrechens, sie starb durch massive Gewalteinwirkung gegen den Kopf. Hinweise auf ein Sexualverbrechen gab es nicht. Montagabend nahm die Polizei einen Tatverdächtigen fest. Der 24-Jährige habe die deutsche und die dominikanische Staatsangehörigkeit, teilte die Polizeidirektion Hannover mit. Ermittler überprüfen nun, ob sich der Tatverdacht gegen ihn erhärtet.
Die Leiche des Mädchens war am Sonntagnachmittag gegen 14 Uhr nahe der Adolf-Grimme-Grundschule in Barsinghausen-Hannover von Passanten gefunden worden. Die Jugendliche war vermutlich in der Nacht auf Sonntag oder in den frühen Morgenstunden umgebracht worden. Anna Lena soll nur wenige Hundert Meter vom Fundort ihrer Leiche entfernt gewohnt haben.
Das Opfer war laut aktuellen Erkenntnissen in der Nacht zu Fuß auf dem Heimweg zu ihrer Patentante gewesen, bei der Anna Lena wohnte, berichtet „Bild“. Mit ihren Eltern habe sie sich zerstritten, war deshalb von deren Zuhause ausgezogen. Vor ihrem Tod hatte die 16-Jährige mit einer Freundin auf dem Stadtfest im Nachbarort Ronnenberg gefeiert, sie sollen dort auch Alkohol konsumiert haben. Am Bahnhof in Beringhausen wollte man anschließend noch Freunde treffen, dort wurde die Jugendliche auch zuletzt gesehen.
Zeugin hörte in der Nacht einen Streit zwischen einem Mann und einer Frau
Danach telefonierte sie mit einem Bekannten, gegen 1.30 Uhr brach der Handykontakt plötzlich ab. Eine Zeugin hörte laut „Bild“ Schreie in der Nacht. „Ein Mann und eine Frau hatten laut gestritten. Aber ich dachte mir nichts dabei“, wird die Anwohnerin zitiert.
Der Leichnam der Jugendlichen lag direkt auf der Wiese vor der Grundschule, wo Anna Lena auf dem Weg zu ihrer Tante vorbeigehen musste. Ihr Körper wurde etwas abseits in einem schattigen Bereich an einer Hecke entdeckt, wie die „Hannoversche Allgemeine“ berichtete. Demnach wurde die Tote halb nackt und blutüberströmt mit massiven Kopfverletzungen gefunden. Anzeichen für ein Sexualverbrechen wurden aber keine gefunden.
Wieso die 16-Jährige erschlagen wurde, ist weiterhin unklar. Ob der Fundort gleichzeitig auch der Tatort ist, müssen die weiteren Ermittlungen ergeben. „Momentan können wir dazu noch keine Angaben machen“, sagte Polizeisprecherin Kathrin Pfeiffer.
Zweiter Leichenfund seit April
Besonders brisant: Unweit des Fundorts war im April die Leiche einer 55 Jahre alten Frau entdeckt worden. Die Obduktion ergab, dass die Frau getötet worden war. Bislang fehlt eine Spur des Täters. „Wir prüfen, ob es einen Zusammenhang zwischen beiden Taten gibt“, sagte die Polizeisprecherin. Anwohnern fiel auf, dass exakt zwei Monate zwischen beiden Taten liegen, die sich in der Nacht zum 17. April und 17. Juni ereigneten.
Bürgermeister: „Viele Bewohner haben Angst“
Barsinghausens Bürgermeister Marc Lahmann zeigte sich bestürzt. „Es ist schon erschreckend, dass zwei Frauen in einem so begrenzten Gebiet getötet wurden“, sagte er gegenüber dem NDR. „Viele Bewohner haben Angst.“ Die Stadt vertraue aber auf eine schnelle Arbeit der Polizei.
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