„Ich will unbedingt wieder am Felsen (Justizanstalt Stein, Anmerkung der Redaktion), da war’s am schönsten, da konnte ich Mensch sein.“ Alfred U. ist voll geständig. Er weiß, dass er nie wieder freikommen wird. Am Montag spielte der 63-Jährige den Mord an einer jungen Ungarin für die Staatsanwaltschaft noch einmal durch.
Er ist ein amtsbekannter Gewalttäter, saß die Hälfte seines Lebens hinter Gittern - genau dorthin kehrt Alfred U. jetzt wieder zurück. Und er ist gekommen, um zu bleiben. Diesmal für immer!
Das Protokoll eines bestialischen Mordes, der am Montag bei einem Lokalaugenschein noch einmal durchgespielt wurde: Ende März lernte der Verdächtige auf dem Wiener Westbahnhof eine 28-jährige Putzfrau aus Ungarn kennen. Für Zsuzsanna N. endete die „Zufallsbekanntschaft“ tödlich. Er brachte die junge Frau in seine Wohnung in Wien-Brigittenau - und wollte Zärtlichkeit. Doch es kam zum Streit, sie habe ihn ausgelacht. Der 63-Jährige soll sein Opfer am Hals gepackt und zugedrückt haben.
Leiche im Badezimmer zerstückelt
Dann zerstückelte er die Leiche im Badezimmer. Die Körperteile versenkte er Tage später im Neusiedler See, wo sie erst Mitte April auftauchten und Kriminalisten anfangs vor ein Rätsel stellten. Knapp zwei Wochen später klickten schließlich die Handschellen.
Teile der Toten eingefroren, um „später von ihr zu kosten“
Einen großen Erkenntnisgewinn gab es bei der Rekonstruktion in Wien laut seiner Anwältin nicht. „Er ist ja umfassend geständig“, so Astrid Wagner. Und kooperativ, was den Lokalaugenschein anbelangt: In allen grausigen Details erzählt er den Ermittlern das Geschehene. Wie er die junge Frau erwürgte und auch, wie er die Leiche zerstückelte und die Teile der Toten dann einfror. Um „später von ihr zu kosten“ - doch seine Festnahme kam dem Kannibalismus zuvor ...
Nach dem Lokalaugenschein in Wien ging es nach Rust, wo U., bevor er die Leichenteile im Neusiedler See versenkte, diese tagelang in seiner Schilfhütte einlagerte.
Sandra Ramsauer und Oliver Papacek, Kronen Zeitung/krone.at
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