30 Jahre nach Gau
USA: Radioaktivität in Harrisburg-Meiler ausgetreten
CNN meldet unter Berufung auf den Kraftwerksbetreiber Exelon Nuclear, dass eines von drei Messgeräten in einem seit einem Monat stillgelegten Kraftwerksteil am Samstag kurzzeitig Alarm geschlagen habe. Die anderen beiden Sensoren hätten keine Auffälligkeiten festgestellt. 150 Arbeiter seien nach Hause geschickt worden, ihre Strahlenbelastung sei aber gering. Bei einem Mann sei eine Verstrahlung von 16 Millirem festgestellt worden. Zum Vergleich: Bei Röntgenaufnahmen der Brust werden Patienten einer Strahlenbelastung von sechs Millirem ausgesetzt.
Ein Experte sagte, dass keine Kontamination außerhalb des Kraftwerks gemessen worden sei. Laut einer Unternehmenssprecherin wurde die Strahlung rasch eingedämmt. Es habe keinerlei Gefahr für die Gesundheit bestanden.
1979 schwerster Atom-Unfall in der US-Geschichte
Im Kraftwerk Three Mile Island vor den Toren von Harrisburg, der Hauptstadt des stark von deutschen Einwanderern geprägten Bundesstaates Pennsylvania, hatte sich am 28. März 1979 der schwerste Unfall in der amerikanischen Atomgeschichte ereignet. Die teilweise Kernschmelze hatte weltweit Besorgnis ausgelöst, obwohl bei Arbeitern und Anwohnern später keine strahlenbedingten Erkrankungen festgestellt wurden.
Nur zwölf Tage zuvor war der Film "Das China-Syndrom" mit Jane Fonda, Jack Lemmon und dem jungen Michael Douglas in die Kinos gekommen, der einen ganz ähnlichen Unfall beschrieb. Der Hollywoodfilm sorgte dafür, dass das Unglück noch stärker beachtet und diskutiert wurde. Seit damals wurden keine neuen Atomkraftwerke in den USA gebaut.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.