Nach Kritik

Trump beendet Trennung von Migrantenfamilien

Ausland
20.06.2018 21:33

Nach Wogen der Empörung über die Trennung von Migrantenfamilien an der Grenze zu Mexiko hat US-Präsident Donald Trump das Ende dieser Praxis angeordnet. Er unterzeichnete am Mittwoch in Washington ein entsprechendes Dekret. Er wolle „Familien zusammenhalten“, sagte er. Zuvor hatten mehrere Politiker und Politikerinnen die Familientrennungen scharf kritisiert. Auch Papst Franziskus verurteilte die US-Migrationspolitik.

Die wichtigste Neuerung besteht darin, dass Säuglinge, Kinder und Jugendliche nun gemeinsam mit ihren Eltern eingesperrt werden und nicht mehr getrennt von ihnen. Eine Ausnahme soll nur gelten, wenn die Haft schädlich für das Kindeswohl sein könnte, geht aus dem Erlass hervor.

(Bild: U.S. Government Works)

Entscheidung aus Mitgefühl
Stunden vor seiner Unterzeichnung hatte Trump die Beendigung des Vorgehens angekündigt und dies mit „Mitgefühl“ begründet. Gleichzeitig bekräftigte er sein Ziel, mit Härte gegen die illegale Einwanderung vorzugehen.

Mit dem Ende der Familientrennungen rückte Trump von seiner bisherigen Position ab. In den vergangenen Tagen hatte er noch argumentiert, seine Regierung sei durch die Gesetzeslage dazu verpflichtet, illegal ins Land kommenden Migranten ihre Kinder wegzunehmen, um diese in Heimen unterzubringen.

(Bild: AFP )

Allerdings gibt es kein US-Gesetz, das eine solche Praxis vorschreibt. Wegen der Familientrennungen war Trump auch mit Kritik aus den Reihen seiner Republikanischen Partei konfrontiert worden.

Internationaler Aufschrei
Die Praxis der Trennung von Eltern und Kindern hatte international zu einem Aufschrei geführt. Unter anderem hatte sich Papst Franziskus der Meinung der katholischen US-Bischofskonferenz angeschlossen, die Praxis der US-Grenzbehörden sei unmenschlich und nicht akzeptabel. Medien zeigten Bilder von Kindern in Maschendrahtkäfigen. Auf Tonbandmitschnitten waren bitterlich weinende Kleinkinder zu hören, die von ihren Eltern getrennt wurden.

(Bild: AP)

TV-Moderatorin bricht in Tränen aus
Die bekannte US-Fernsehmoderatorin Rachel Maddow brach wegen der Trennungen von Migrantenfamilien während ihrer Live-Sendung in Tränen aus. Die 45-Jährige begann am Dienstagabend (Ortszeit) im Sender MSNBC eine gerade eingetroffene Meldung darüber zu verlesen, dass die US-Behörden Babys und andere kleine Kinder getrennt von ihren Eltern in Heimen unterbringen, als ihr die Stimme versagte und die Tränen in die Augen traten.

„Dies ist unglaublich“, sagte Maddow, als sie einen ersten Blick auf den ausgedruckten Text der Meldung geworfen hatte. Sie begann dann vorzulesen: „Mitarbeiter der Trump-Regierung schicken Babys und andere kleine Kinder (...).“ Nach diesen ersten Worten versagte ihr die Stimme und sie hielt sich die Hand vor den Mund.

Vielen Zuschauer rühmten jedoch den Gefühlsausbruch der Moderatorin, die sich in ihrer täglichen Sendung normalerweise hartgesotten gibt. „Entschuldige Dich nie dafür, dass Du Deine Menschlichkeit zeigst“, schrieb eine Twitter-Nutzerin. „Kein Grund, sich zu entschuldigen - wir weinen mit Dir“, merkte eine andere Maddow-Anhängerin an.

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