Disney-Abenteuer

“Küss den Frosch” – zurück zu den Animationswurzeln

Kino
07.12.2009 14:00
Mit "Küss den Frosch" kehrt Disney zum klassischen Animationsfilm zurück. Der Streifen kann als Hommage an Klassiker wie "Das Dschungelbuch" gesehen werden, mit dem Animationschefs John Lasseter oder auch die Regisseure und Drehbuchautoren Ron Clements und John Musker ("Arielle, die Meerjungfrau") einst aufgewachsen sind, oder als nostalgische Reise in ein New Orleans vor den Verwüstungen durch den Hurrikan "Katrina". Oder auch einfach nur als niedliche Froschromanze mit toller Musik. Wie auch immer, das Südstaaten-Märchen bietet beste Disney-Unterhaltung für die ganze Familie. Und gilt schon jetzt als heißer Kandidat für die Animations-Oscars im nächsten Jahr.

Darum geht's in "Küss den Frosch": Für die Kellnerin Tiana ist das Leben in New Orleans um die Jahrhundertwende nicht leicht. Doch obwohl sie gleich mehrere Jobs bewältigt, um ihrem großen Lebenstraum, einem eigenen Restaurant, ein Stück näherzukommen, verliert sie ihr Ziel nie aus den Augen. Leichter hat es da ihre Sandkastenfreundin Charlotte, die dank ihres gutmütigen Vaters Big Daddy einer der wohlhabendsten und einflussreichsten Familien der Stadt angehört. 

Eines Tages trifft schließlich Prinz Naveen in New Orleans ein und lässt sich durch seine sorglose und leichtgläubige Art auf die Voodoo-Zauberei des hinterhältigen Dr. Facilier ein. Aufgrund eines bösen und geldgierigen Plans verwandelt er den Prinzen in einen kleinen, schleimigen Frosch. Durch einen Kuss einer Prinzessin möchte der verwandelte Prinz Naveen versuchen, wieder ein Mensch zu werden. Doch nicht alles verläuft wie im Märchen, denn durch ein großes Missverständnis kommt es schließlich zu einem Kuss zwischen dem Froschprinzen und Tiana, der nun auch Tiana in einen grünen Frosch verwandelt. 

Auf der Suche nach einem Gegenmittel zur Aufhebung des Zaubers und auf der Flucht vor vielen Gefahren beginnt nun eine witzige und lebensfrohe Abenteuerreise durch die Sümpfe von New Orleans. Mit Hilfe des Alligators Louis und des liebestollen Südstaaten-Glühwürmchens Ray machen sie sich gemeinsam auf zu Mama Odie, der 197-jährigen Königin des Bayou, die ihnen vielleicht helfen kann, den grünen Fluch zu brechen...

Mitreißende 96 Musicalmärchenminuten
Während die möglichst politisch korrekte Handlung - mit der ersten schwarzen Heldin und einem Latino-Prinzen im Jahr eins nach der Wahl Barack Obamas zum US-Präsidenten - in den USA durchaus für Kontroversen sorgte, bietet die Disney-Produktion vor allem von der Retro-Ästhetik und von der Musik her positiven Gesprächsstoff. Das verschnörkelte New Orleans und die sumpfigen Altwasserarme sind unter der Leitung des neuen Animationschefs John Lasseter, einst revolutionärer Gründer der Computeranimationsschmiede Pixar, erstmals wieder zur Gänze handgezeichnet. Und die swingende Mischung aus Blues, Jazz, Gospel und Dixieland sorgt für mitreißende 96 Musicalmärchenminuten.

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