Unschöne Szenen haben sich in der Nacht auf Samstag unter „unzufriedenen“ serbischen Fußball-Fans in Wien abgespielt, wie die Polizei es nennt (alle Infos dazu hier). Womöglich hatten sie sich auch vom „Albanien-Jubel“ des Schweizer Torschützen Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri provoziert gefühlt. Beide haben albanische Wurzeln, beide jubelten mit einer politischen Geste, die beide nicht als Provokation gegenüber Serbien verstanden wissen wollen.
Das Spiel birgte politischen Zündstoff ohne Ende. Über der Partie Schweiz gegen Serbien schwebte zumindest subtil die Kosovo-Serbien-Streitrafge. Dass mit Xhaka und Shaqiri ausgerechnet zwei Schweizer mit albanischen Wurzeln zu den Hauptdarstellern mutierten, macht die Angelegenheit umso feuriger.
„Ein Sieg für die Schweiz, Albanien und den Kosovo“
Praktisch die ganze erste Halbzeit lang war Xhaka von serbischen Fans ausgepfiffen worden. Als er in Minute 52 den Ausgleich zum 1:1 für die Schweiz erzielte, war die Genugtuung groß. So groß, dass er beim Torjubel seine Hände zum Doppeladler formte - eine eindeutige pro-albanische Geste. Und eine Provokation gegenüber den serbischen Fans? Nein, kanzelte Xhaka nach Schlusspfiff ab. Wenngleich sein Statement durchaus Interpretationsspielraum bot: „Es ist ein Sieg für die Familie, die Schweiz, Albanien, den Kosovo. Die Geste beim war für die Leute, die mich immer unterstützt haben, sie war nicht gegen den Gegner gerichtet." Also doch.
“Es geht nicht um Politik“
Xerdan Shaqiri setzte der Sache noch die Krone auf. Sein Siegtor in der Nachspielzeit feierte er mit - erraten - dem Doppeladler. Auch er gab sich nach dem Spiel betont diplomatisch. „Es geht hier nicht um Politik, es geht um Fußball.“ Eh klar ...
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