Wahnsinns-Laufwerte

WM-Thema: FIFA verschweigt russische Dopingfälle!

WM 2022
25.06.2018 12:48

Die britische „Mail on Sunday“ und die deutsche „ARD“ weisen in ihren investigativ-journalistischen Beiträgen darauf hin, dass es in der russischen Fußballnationalmannschaft mindestens einen Dopingfall gab, der von der FIFA verschwiegen wurde. Im Internet sorgen indes die Laufleistungen der russischen Spieler für Polemik.  

Die russischen Spieler haben bei dieser WM überragende Laufwerte. In der ersten Runde liefen Golowin und Gasinski von allen Spielern der WM am meisten: 25 bzw. 24 Kilometer. Dritter war der Deutsche Toni Kroos mit 23 Kilometern. Das muss nicht unbedingt etwas mit Doping zu tun haben. Die Saison in Russland war ja schon viel früher beendet, als in den anderen europäischen und südamerikanischen Ländern. Außerdem ist auch das Spielen vor dem Heimpublikum ein besonderer Ansporn. Auf der anderen Seite gibt es einen Fall, der vieles in Frage stellt, was auf russischer Seite behauptet wird.

Die Rede ist vom Fall Kambolow, bei dem der Nationalspieler von Kazan, Ruslan Kambolow (oben und unten im Bild), mit der verbotenen Substanz Dexamethasone erwischt wurde. Laut ARD-Informationen war 2015 das 15-20-fache der erlaubten Menge in seinem Urin gefunden worden. Der Fall wurde in Russland vertuscht. Kambolow wurde im Mai 2018 aus dem Nationalteam genommen (aufgrund einer Verletzung). Der Internationale Fußballverband (FIFA) reagierte nicht.

(Bild: AFP)

2014 wurden bei einer WADA-Razzia im Dopinglabor von Moskau die Proben von 155 Fußballern gefunden. 34 Fälle waren stark dopingverdächtig. Bei diesen 34 Fällen waren 23 Proben von russischen Nationalspielern dabei, die entweder bei der WM  2014 oder bei der Qualifikation dabei waren. Die Untersuchung der FIFA erfolgte Jahre (!) später und man fand nichts, was das Doping bewiesen hätte.

Mutko dementiert
Russlands umstrittener Sportfunktionär Witali Mutko wies indes die Dopingvorwürfe gegen Fußballer des WM-Gastgeberlandes erneut zurück. „Allein im vergangenen Jahr hat die Mannschaft insgesamt 300 Dopingproben abgegeben. Ich weiß nicht, was noch notwendig ist“, sagte er am Samstag bei einem Besuch der „Sbornaja“ in Nowogorsk bei Moskau. Kontrolleure könnten „zu jeder beliebigen Tages- und Nachtzeit“ kommen. Mutko wies auch erneut Vorwürfe von staatlich organisiertem Doping im Riesenreich zurück. „Das ist eine Verleumdung und ein Versuch, den russischen Sport zu diskreditieren.“ Der Vertraute von Präsident Wladimir Putin gilt als Schlüsselfigur des Dopings in Russland.

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(Bild: KMM)



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