Fast hätte er in Le Castellet auch noch abgeräumt. Aber nicht so wie bei den 24 Stunden von Le Mans, wo er nur eine Woche zuvor als Sieger ganz oben gestanden war. Sondern ein paar Menschen, die gerade die Boxengasse querten, als Fernando Alonso in der letzten Runde des Frankreich-GP seinen McLaren in der Box abstellen musste. Kolumne von Stefan Burgstaller.
Der zweifache Weltmeister und der einst so stolze britische Rennstall, der zwölf Fahrer, und acht Konstrukteurs-Titel holte - das wird keine große Liebe mehr. Vor seinem Ausscheiden war Alonso Letzter gewesen, hatte sich wieder einmal über Funk Luft verschafft: „Ich habe keine Bremsen, keine Reifen und keine Punkte - mir egal, wie das Rennen endet.“ Nach dem Rennen legte er nach, schimpfte über die „schlechteste Performance“. Und meinte damit das Auto, das auch nach dem Motorenwechsel von Honda zu Renault eine lahme Ente bleibt.
Lauda sicher: Er bleibt
Als „Ente“ könnten sich auch die Gerüchte um Alonsos Abgang mit Jahresende erweisen - zumindest ist Mercedes-Aufsichtsratschef Niki Lauda, der seinen dritten WM-Titel 1984 in einem McLaren geholt hat, davon überzeugt: „Wieso sollte er das machen? Er ist der bestbezahlte Fahrer, der hinterherfährt“, meint Lauda im Gespräch mit der „Krone“, „und sie lassen ihn in Le Mans und Indianapolis fahren, also genau das machen, was er will.“
Verkehrschaos
Wie auch der Formel-1-Zirkus selbst glaubt, machen zu können, was er will: Trotz aller Bekundungen der Offiziellen, das Verkehrschaos rund um den Circuit Paul Ricard zu lösen, stauten sich die Fans auch sechs Stunden (!) nach dem Rennen auf der Straße vor der Ausfahrt. Und das bei nur 65.000 Zuschauern am Sonntag. Während die VIPs, Teamchefs und Fahrer unmittelbar nach der Zielflagge mit ihren Jets vom Flughafen neben der Strecke abhoben - schließlich haben sie ja keine Zeit zu verschenken, am Sonntag geht´s schon in Spielberg weiter. Auf dem Red Bull Ring hat man wenigstens ein Verkehrskonzept, rät aber, mit Bahn und Bus anzureisen.
Kronen Zeitung, Boxenstopp; Kolumne von Stefan Burgstaller
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