Großprotest am Samstag

ÖGB zahlt Demonstranten Wien-Trip ohne Kostenlimit

Österreich
28.06.2018 08:21

Für Demonstranten, die gegen den Zwölf-Stunden-Tag am Wiener Westbahnhof protestieren, lässt der Gewerkschaftsbund (ÖGB) einiges springen: So wird zum Beispiel Vorarlberger Mitgliedern, die am Samstag mit dem Zug kommen, sowohl die Anreise als auch eine Übernachtung in Wien bezahlt.

Hat der Gewerkschaftsbund etwa Angst, dass zu seiner Demonstration am kommenden Samstag zu wenig Teilnehmer kommen? Vorarlberger Mitgliedern wird jedenfalls der weite Weg nach Wien mit einer finanziellen Zuwendung versüßt. Sie reisen auf Kosten des ÖGB an und dürfen sich auch ihr Hotel frei aussuchen - von einer Obergrenze für die Nächtigung ist in dem Formular keine Rede. 

Der Gewerkschaftsbund lädt am Samstag zur Demonstration in Wien. (Bild: Screenshot www.neinzum12stundentag.at)
Der Gewerkschaftsbund lädt am Samstag zur Demonstration in Wien.

Der ÖGB relativiert im Gespräch mit krone.at hohe Kosten: Es seien lediglich 40 Menschen aus Vorarlberg betroffen. Diese würden mit dem Bus anreisen, weil die Ruhezeiten des Fahrers beachtet werden müssen, könne man erst am nächsten Tag wieder die Heimreise antreten. Deshalb werde den betroffenen Mitgliedern eben auch eine Übernachtung bezahlt. Die Kosten seien mit 100 Euro pro Doppelzimmer allerdings überschaubar.

Die Pläne der Regierung zur Arbeitszeitflexibilisierung ließen in den vergangenen Tagen und Wochen die Wogen hochgehen. Nicht nur die Opposition, auch Juristen und Ärzte üben Kritik an der geplanten Ausweitung der täglichen Arbeitszeit von zehn auf zwölf Stunden pro Tag. Gegner fürchten, dass so eine 60-Stunden-Woche zur Regel werden könnte. Auch die Arbeiterkammer warnt, dass eine Million Menschen in Gleitzeit um ihre Zuschläge umfallen könnten.

(Bild: stock.adobe.com, dpa, krone.at-Grafik)

Auch die Wirtschaftskammer fiel vor Kurzem mit einer seltsamen Kampagne rund um die Arbeitszeitflexibilisierung negativ auf. Mit einem Jubel-Video erntete die Organisation Spott und sogar Wut. Die Kampagne wurde daraufhin gestoppt, die Strategie geändert.

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