Die „Causa Craftbeer“ spitzt sich zu: Weil die grüne Ex-Nationalratsabgeordnete Sigi Maurer obszöne Privatnachrichten von einem Wiener Lokalbetreiber bekommen und diese später mit dessen Identität veröffentlicht hat, droht ihr jetzt ein gerichtliches Nachspiel. „Ich werde nun tatsächlich dafür verklagt, dass ich die sexistischen Hass-Nachrichten an mich öffentlich gemacht habe“, so Maurer. Die vom Ladenbesitzer erhobenen Ansprüche belaufen sich auf eine Höhe von 60.000 Euro.
Konkret klagt der Geschäftsbetreiber wegen übler Nachrede und Kreditschädigung: „Für den (angeblichen) materiellen Schaden will er 20.000 Euro, für die erlittene Kränkung (!) 40.000 Euro. Sollte ich verlieren, kommen noch die Prozesskosten dazu“, schrieb Maurer am Donnerstag auf Twitter.
Ende Mai veröffentlichte die Politikerin auf Twitter, dass der Wirt sie vor seinem Lokal, an dem sie jeden Tag vorbeigehe, „blöd angeredet“ habe. Im Netz postete sie auch die sexuell expliziten Nachrichten, die ihr der Mann nach der Begegnung schickte.
Wirt streitet Vorwürfe ab
Der Lokalbetreiber dementiert, die Nachrichten verschickt zu haben. Auch seine Gäste hätten Zugang zu seinem Rechner - ein anderer habe die Botschaften verschickt. Der obzöne Chat an sich ist für den Lokalbetreiber nicht strafbar, da er die Nachrichten privat verschickt habe. Vor Gericht muss jetzt dennoch geklärt werden, ob der Wirt die Nachricht tatsächlich selbst verfasst hat.
Maurer: „Sich nicht zu wehren ist keine Lösung“
Dass die Politikerin den Namen des Wirts veröffentlicht hat, könnte nun allerdings ihr zum Verhängnis werden. Der Anwalt des Gastronomen spricht von einer „öffentlichen Anprangerung.“ In einem anderen Tweet schreibt sie: „Sich nicht zu wehren ist keine Lösung. Es kann nicht sein, dass Belästiger davon ausgehen können, dass ihr Handeln konsequenzenlos für sie bleibt.“
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