Mercedes hat am ersten Formel-1-Trainingstag vor dem Großen Preis von Österreich in Spielberg das Tempo klar diktiert! WM-Leader Lewis Hamilton führte das Klassement am Freitag nach den zwei Einheiten jeweils vor seinem Teamkollegen Valtteri Bottas an. Ferrari-Topmann Sebastian Vettel kam dem „Silberpfeil“-Duo am Nachmittag am nächsten, der Deutsche lag 0,236 Sekunden hinter Hamilton. Der Grand Prix auf dem Red Bull Ring findet am Sonntag (ab 15.10 Uhr LIVE im sportkrone.at-Ticker) statt, um die Startplätze wird bereits am Samstag (15 Uhr) im Qualifying gefahren.
Bei stark bewölktem Himmel und 21 Grad Außentemperatur wurde überraschenderweise die Vorjahres-Pole-Zeit von Sieger Bottas (1:04,251) relativ deutlich verpasst. Das lag daran, dass die Ultrasoft-Reifenmischung nicht den erhofften Vorteil brachte. Hamilton erzielte seine Topzeit nämlich schon sehr früh auf einem „Soft“, also der härtesten Gummimischung für den 31. Österreich-GP am Sonntag. „Wir kennen uns nicht aus. So eine konfuse Situation hatten wir das ganze Jahr nicht“, lautete der erste Kommentar von Red-Bull-Konsulent Helmut Marko im ORF-Interview. „Der Belag hier ist speziell, vielleicht lag es auch an den niederen Temperaturen. Mercedes ist egal mit was schnell, wir kommen auf keine Balance“, beklagte der 75-jährige Steirer.
Auch sein fünftplatzierter Pilot Max Verstappen (+0,546) rätselte: „Es gab nur ein, zwei Zehntel Unterschied zwischen Soft, Supersoft und Ultrasoft. Das ist nicht gut, aber für alle gleich.“ Ricciardo machte sich bereits Sorgen um die Konkurrenzfähigkeit. „Unsere Longruns waren nicht so gut. Daran müssen wir arbeiten. Das scheint derzeit unsere größte Schwäche zu sein“, gab der Australier, der am Sonntag 29 Jahre alt wird, zu Protokoll.
Vettel kam dagegen besser zurecht und lag klar vor den „Bullen“. „Bei uns war es so weit okay. Wir hatten uns auf eine Runde vielleicht mehr erwartet, aber das ganze Feld hat sich sehr schwergetan, da was rauszuholen. Aber der Longrun sah sehr okay aus“, erklärte der 30-jährige Deutsche, der sein Team „nicht ganz auf Augenhöhe“ mit Mercedes sieht. „Aber wir sind nicht weit weg, es ist sehr eng.“ Da es am Samstag deutlich wärmer - um 30 Grad Celsius sind angesagt - werden soll, darf man gespannt sein, wie sich die Kräfteverhältnisse dann präsentieren werden. Hamilton erwartet weiterhin das „knappste Qualifying in diesem Jahr“. Der Brite war am Freitag erstmals mit dem neuen Aerodynamik-Update der „Silberpfeile“ unterwegs.
„Das Auto sieht ziemlich gut aus, man sieht das bei den Onboard-Aufnahmen“, resümierte Mercedes-Teamchef Toto Wolff schon nach der ersten Einheit sichtlich zufrieden. „Es liegt sehr stabil und ist einfach zu fahren. Das müssen wir nun auch für das restliche Rennwochenende so hinbekommen“, forderte der 46-jährige Wiener. Schon am vergangenen Sonntag hatte die „Sternenflotte“ im Frankreich-Grand-Prix mit einem Motor-Upgrade einen entscheidenden Entwicklungsschritt gemacht. Mit zusätzlicher Mercedes-Power war Hamilton auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke in Le Castellet in souveräner Manier zu seinem dritten Saisonsieg gerast und jagte damit Vettel, der nach einer Kollision nur Fünfter wurde und nun 14 Punkte Rückstand hat, wieder die WM-Führung ab.
Der erste Trainingstag auf dem Red-Bull-Ring, auf dem seit dem Formel-1-Comeback in Österreich vor vier Jahren nur Mercedes-Piloten gewonnen haben, verlief ziemlich unspektakulär. Einzig Toro-Rosso-Pilot Pierre Gasly sorgte in der zweiten Session für eine kurzzeitige Unterbrechung des Trainings. Der 22-jährige Franzose ruinierte sich bei einer Fahrt über die sogenannten „Baguette-Kerbs“ seine linke Vorderradaufhängung und blieb im Kiesbett stecken. Daneben sahen die Zuschauer noch ein paar andere Ausritte sowie Dreher (u.a. Verstappen). Und Vettel hatte in der ersten Session eine Schrecksekunde in der Boxengasse erlebt, als er beim Rausfahren beinahe mit dem McLaren Stoffel Vandoorne kollidiert wäre.
Das Ergebnis des 2. Trainings:
1. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes 1:04,579 Min.
2. Valtteri Bottas (FIN) Mercedes +0,176 Sek.
3. Sebastian Vettel (GER) Ferrari +0,236
4. Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull +0,452
5. Max Verstappen (NED) Red Bull +0,546
6. Kimi Räikkönen (FIN) Ferrari +0,686
7. Romain Grosjean (FRA) Haas +0,850
8. Kevin Magnussen (DEN) Haas +0,980
9. Pierre Gasly (FRA) Toro Rosso +1,179
10. Stoffel Vandoorne (BEL) McLaren +1,351
11. Carlos Sainz (ESP) Renault +1,420
12. Charles Leclerc (MON) Sauber +1,517
13. Esteban Ocon (FRA) Force India +1,554
14. Marcus Ericsson (SWE) Sauber +1,620
15. Nico Hülkenberg (GER) Renault +1,694
16. Sergej Sirotkin (RUS) Williams +1,747
17. Brendon Hartley (NZL) Toro Rosso +1,753
18. Sergio Perez (MEX) Force India +1,775
19. Fernando Alonso (ESP) McLaren +1,850
20. Lance Stroll (CAN) Williams +2,047
Das Ergebnis des 1. Trainings:
1. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes 1:04,839 Min.
2. Valtteri Bottas (FIN) Mercedes +0,127 Sek.
3. Max Verstappen (NED) Red Bull +0,233
4. Sebastian Vettel (GER) Ferrari +0,341
5. Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull +0,644
6. Kimi Räikkönen (FIN) Ferrari +0,937
7. Romain Grosjean (FRA) Haas +1,189
8. Esteban Ocon (FRA) Force India +1,216
9. Charles Leclerc (MON) Sauber +1,376
10. Pierre Gasly (FRA) Toro Rosso +1,555
11. Marcus Ericsson (SWE) Sauber +1,561
12. Kevin Magnussen (DEN) Haas +1,565
13. Carlos Sainz (ESP) Renault +1,588
14. Sergio Perez (MEX) Force India +1,616
15. Nico Hülkenberg (GER) Renault +1,640
16. Lance Stroll (CAN) Williams +1,728
17. Fernando Alonso (ESP) McLaren +1,773
18. Stoffel Vandoorne (BEL) McLaren +1,859
19. Brendon Hartley (NZL) Toro Rosso +2,032
20. Robert Kubica (POL) Williams +2,585
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