Nach heftiger Kritik am Maulkorb-Erlass von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz lässt dieser seinen Entwurf für künftige Social-Media-Richtlinien vorerst ruhen. Derlei Regeln im Umgang mit Twitter & Co. liegen für Stiftungsratvorsitzenden Norbert Steger „im Interesse des ORF“ und „sind daher notwendig“, wie er im „Krone“-Interview klarmacht.
Jedoch sollen diese von der „Unternehmensführung mit den Redakteuren gemeinsam formuliert werden. Auf Basis der Gesetze und der Geschäftsordnung“, so Steger. „Ein Erziehungsprozess soll in Gang kommen und Journalisten selbst darüber nachdenken, was sich gehört.“ Es gehe „hier nicht um Parteipolitisches, sondern um den Ruf des ORF“, so Steger weiter.
„Wenn man sich in sozialen Netzwerken zu stark mit seiner Meinung hinaushängt, verliert man den Ruf der Objektivität.“ Die Einhaltung der Guidelines zu kontrollieren läge nicht in seinem Aufgabenbereich - sein Vorschlag: Postings künftig öffentlich machen, sodass jeder kontrollieren könne, ob diese regelkonform sind.
Mit „Dauer-Twitterer“ Armin Wolf und anderen Journalisten will Steger demnächst persönlich darüber diskutieren.
Marie Pribil, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.