Knalleffekt nach einer Verkehrskontrolle im bayrischen Aschaffenburg! Der per internationalem Haftbefehl gesuchte Ex-Mitarbeiter der iranischen Botschaft in Wien, Assadollah A. (47), soll einen Anschlag auf iranische Oppositionspolitiker in Paris in Auftrag gegeben haben. Nun steht er vor der Auslieferung nach Belgien.
Sonntagabend wurden Autolenker an der A3 südöstlich von Aschaffenburg in Bayern Zeugen eines Großeinsatzes der Polizei. Was zu Beginn wie die Routinekontrolle eines Lenkers aussah, entpuppte sich laut einem „Bild“-Bericht als ernster Anti-Terror-Einsatz. Denn in jenem roten Mietwagen, der an der Autobahnrastanlage Spessart-Süd von den Beamten aus dem Verkehr gezogen wurde, befand sich offenbar niemand Geringerer als der Iraner Assadollah A. Der 47-Jährige wurde schon seit längerer Zeit per internationalem Haftbefehl gesucht, arbeitete davor unter anderem als Diplomat im dritten Wiener Gemeindebezirk.
Iranischer Diplomat war Geheimdienstmitarbeiter
Laut seinem Diplomatenpass war er als 3. Botschaftsrat der Islamischen Republik in Österreich tätig, Ermittlungen zufolge soll er aber ebenso Mitarbeiter des berüchtigten iranischen Geheimdienstes MOIS (Ministerium für Information und Sicherheit) sein.
In seinem roten Ford saßen noch drei Begleiter, deren Rolle in einem wahrscheinlich geplanten Anschlag in Frankreich bisher noch im Dunkeln liegt. Weil es laut Ermittlern aber deutliche Hinweise auf Sprengstoff im Auto gab, wurden die Raststätte umgehend großräumig gesperrt und Experten hinzugezogen. Möglicherweise kam jener Hinweis von einem iranischen Ehepaar aus Antwerpen, das zuvor von der belgischen Polizei gestoppt worden war.
Halbes Kilo Sprengstoff im Auto
Im Auto des Paares befand sich ein halbes Kilo Sprengstoff, woraufhin die beiden gestanden, einen Anschlag auf ein Treffen iranischer Oppositioneller in Paris geplant zu haben. Den Auftrag hätten sie von A. bekommen, der ihnen auch das Sprengmittel in Luxemburg übergab. A. befindet sich nun in Haft, soll aber an Belgien ausgeliefert werden.
S. Steinkogler, K. Loibnegger und M. Lassnig, Kronen Zeitung
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