Salvini selbstbewusst
„Grenzschließung wäre für Italien ein Geschäft“
Der italienische Innenminister Matteo Salvini begrüßt Österreichs Pläne zur Schließung der Südgrenze. „Für Italien wäre das ein Geschäft. Es sind mehr Migranten, die von Österreich nach Italien ziehen, als umgekehrt. Ich bin bereit, schon ab morgen auf italienischer Seite Brenner-Kontrollen einzuführen, denn davon kann Italien nur profitieren“, so Salvini im Interview mit dem TV-Sender RAI.
Die Worte des Innenministers und Chefs der rechten Lega sorgten für scharfe Kritik in Oppositionskreisen. „Erste Auswirkungen des scharfen Einwanderungskurses Salvinis: Österreich schließt den Brenner“, kommentierte der sozialdemokratische Abgeordnete Filippo Sensi auf Twitter.
Politik der „geschlossenen Häfen“
Salvini bekräftigte am Dienstag die italienische Politik der „geschlossenen Häfen“. „Unser Ziel sind null Migrantenabfahrten und null Tote im Mittelmeer. In diesem Moment sind in den Gewässern zwischen Italien und Libyen keine NGO-Schiffe unterwegs, die Schlepper unterstützen“, sagte der Innenminister. Das Geschäft mit der Schlepperei sei für mafiöse Organisationen lukrativer als der Drogenhandel.
Der italienische Staatschef Sergio Mattarella rief die EU-Staaten indes zu Solidarität im Umgang mit der Flüchtlingsproblematik auf. Diese sei ein dermaßen großes Phänomen, dass kein Land allein es bewältigen kann, so Mattarella.
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