Hoffnung für Unterart?

Erstmals im Labor Nashorn-Embryos erzeugt

Wissenschaft
04.07.2018 19:00

Wenige Monate nach dem Tod des letzten männlichen Nördlichen Breitmaulnashorns - krone.at berichtete - wächst nun die Hoffnung auf Nachwuchs bei der unmittelbar vorm Aussterben stehenden Unterart. Möglich machen sollen das Methoden der künstlichen Reproduktion. Deutschen Forschern ist es nämlich gelungen, im Labor Nashorn-Embryos zu erzeugen und zu kultivieren.

„Dies sind die weltweit ersten in vitro produzierten Nashorn-Embryos“, erklärte Thomas Hildebrandt vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin. Unter seiner Leitung hat ein Team von Wissenschaftlern Eizellen von Südlichen Breitmaulnashörnern aus europäischen Zoos entnommen und sie mit eingelagerten Spermien von Nördlichen Breitmaulnashörnern vereint.

Forscher wollen reine Embryos der Unterart erzeugen
Nun halten die Forscher ihr Verfahren für reif, um im nächsten Schritt reine Embryos der bedrohten Unterart zu erzeugen. Dafür sollen den letzten beiden weiblichen Nördlichen Breitmaulnashörnern der Welt Eizellen entnommen werden - einem IZW-Sprecher zufolge noch im August oder September. Die Weibchen sind die Tochter und die Enkelin des Bullen „Sudan“ (Bild unten), der im März mit 45 Jahren eingeschläfert werden musste.

Weil beide Nashorn-Damen, die in einem Reservat in Kenia leben, unfruchtbar sind, sollen Weibchen des Südlichen Breitmaulnashorns als Leihmütter für die Embryos fungieren. Zu einer solchen Nashorn-Schwangerschaft könnte es dem Vernehmen nach bereits Anfang nächsten Jahres kommen, berichten die deutschen Forscher im Fachblatt „Nature Communications“.

Tiere werden wegen ihrer Hörner gejagt
 
Das Nördliche Breitmaulnashorn, das in freier Wildbahn seit 2008 als ausgestorben gilt, lebte einst in Zentral- und Ostafrika. 1960 gab es der Naturschutzunion IUCN zufolge noch 2360 der Tiere in der freien Wildbahn. Doch Nashörner werden vor allem wegen ihrer Hörner gejagt, denn das pulverisierte Horn gilt in vielen asiatischen Ländern als Medizin. Von dem Südlichen Breitmaulnashorn gibt es dank intensivem Tierschutz im südlichen Afrika heute mehr als 20.000 Exemplare.

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