Kehrtwende?

USA schlagen totalen Verzicht auf Autozölle vor

Ausland
04.07.2018 20:06

Nach der Verhängung von Strafzöllen auf Aluminium- und Stahlimporte aus Europa und der Drohung, auch Einfuhrzölle auf Autos und Autoteile von 20 Prozent einzuführen, kommen nun offenbar erste versöhnliche Töne aus den USA. Am Mittwoch trafen zahlreiche deutsche Automanager mit dem US-Botschafter in Berlin, Richard Grenell, zusammen. Im Zuge dieses im Vorfeld geheim gehaltenen Termins hat Grenell laut einem Zeitungsbericht folgenden Lösungsvorschlag unterbreitet: Die USA könnten komplett auf Autozölle verzichten, wenn auch Europa auf solche verzichte.

Grenell habe erklärt, er sei von seinem Präsidenten Donald Trump beauftragt worden, eine Lösung mit Deutschland und der EU zu suchen, berichtete das deutsche „Handelsblatt“ unter Berufung auf Teilnehmerkreise. Demnach habe Grenell erklärt, die USA seien bereit zu einer Null-Lösung, also zu einem Komplett-Verzicht der USA auf Autozölle, wenn auch Europa darauf komplett verzichte.

US-Botschafter: „Wir sollten dieses Momentum nützen“
An dem Treffen nahmen der Zeitung zufolge unter anderem Daimler-Chef Dieter Zetsche, BMW-Chef Harald Krüger und VW-Chef Herbert Diess sowie auch namentlich nicht genannte Chefs großer Autozulieferer teil. In dem Gespräch soll Grenell von einem „Momentum“ gesprochen haben, das es zu nutzen gelte.

US-Botschafter Richard Grenell (Bild: APA/AFP/ODD ANDERSEN)
US-Botschafter Richard Grenell

Eine Sprecherin des deutschen Wirtschaftsministeriums wollte den Bericht nicht kommentieren. In Handelsfragen ist allerdings die EU alleiniger Verhandlungspartner, die einzelnen Mitgliedsstaaten wie Deutschland können keine Einzelabsprachen treffen.

Autoimporte eine Bedrohung der Sicherheit der USA?
US-Präsident Trump argumentiert im Handelsstreit mit ungerechten Handelsbarrieren in Europa. Derzeit fallen bei Pkw-Importen aus der EU in die USA 2,5 Prozent Zoll an. Die EU erhebt hingegen zehn Prozent Zoll für importierte US-Autos. Im Mai hatte die US-Regierung eine Untersuchung auf den Weg gebracht, ob die Autoimporte eine Bedrohung der nationalen Sicherheit darstellten. In dem Fall könnte sie Strafmaßnahmen verhängen. Die Zeit drängt, denn Ende Juli soll der Untersuchungsbericht vorliegen.

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