Über den Tisch gezogen
Trump gibt zu: „Korea-Deal könnte nicht aufgehen“
Vor wenigen Wochen glaubte US-Präsident Donald Trump noch, er habe mit seinem Deal mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un nobelpreisverdächtig den Weltfrieden gerettet. Nun musste sich Trump eingestehen, was damals schon sämtliche Experten analysiert hatten: Er wurde von Kim über den Tisch gezogen.
Schon kurz nach dem Treffen zwischen Kim und Trump in Singapur am 12. Juni wurde kritisiert, dass Trump viele Zugeständnisse machte, dafür aber keine bekommen habe. Der US-Präsident verpflichtete sich zum Ende der gemeinsamen Militärmanöver mit Südkorea, im Gegenzug werde Nordkorea auf absehbare Zeit sein Atomwaffenprogramm beenden. Irgendwann werde die gesamte Koreanische Halbinsel denuklearisiert. Allein: Es wurde dafür kein Zeitpunkt festgelegt.
Wieder Anreicherung von atomwaffenfähigem Uran
US-Geheimdienstmitarbeiter bestätigten nun, dass Nordkorea wieder mit der Anreicherung von atomwaffenfähigem Uran begonnen hat. Trump musste in einem Interview mit Fox News zugeben, dass sein Deal „möglicherweise nicht aufgehen könnte“. Er bestritt aber gleichzeitig, jemals irgendwelche Zugeständnisse gemacht zu haben. Das Ende der Militärmanöver mit Südkorea sei eine reine Kostenfrage gewesen.
Es sei zu teuer, „jedes halbe Jahr Bombenteppiche ins Meer zu werfen“, sagte Trump. Der US-Senator Lindsey Graham aus South Carolina drohte bereits: „Wenn Nordkorea sein Atomwaffenprogramm nicht beenden wird, werden Sie es bereuen.“
Außenminister in Nordkorea
Die Kohlen aus dem Feuer soll nun Außenminister Mike Pompeo holen. Dieser brach am Donnerstag zu seiner bereits dritten Nordkorea-Reise binnen weniger Monate auf. Das US-Außenministerium machte keine genauen Angaben zu Art und Zeitpunkt der Gespräche. Auch ob es zu einem Treffen mit Kim kommen wird, ist noch unklar. Das Ministerium erklärte lediglich, Pompeo werde sich eineinhalb Tage lang in Nordkorea aufhalten und am Samstag weiterreisen.
Kronen Zeitung
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