Brasiliens „Hexa“-Traum ist ausgeträumt! Der fünfmalige Weltmeister musste sich im Viertelfinale der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland den „Roten Teufeln“ von Belgien mit 1:2 (0:2) geschlagen geben. Damit steht bereits nach dem zweiten Viertelfinale fest, dass der nächste Weltmeister aus Europa kommen wird. Die „goldene Generation“ Belgiens trifft im Halbfinale am Dienstag in St. Petersburg auf Nachbar Frankreich.
Die Belgier erwiesen sich gnadenlos effizient und legten noch vor Seitenwechsel den Grundstein für den ersten Halbfinaleinzug seit 32 Jahren. Beim Führungstreffer war allerdings auch Fortuna auf der Seite der Belgier. Fernandinho fälschte einen Corner mit der Schulter unhaltbar ins eigene Tor ab. Kevin De Bruyne schloss einen blitzschnellen Konter nach etwas mehr als einer halben Stunde mit einem platzierten Flachschuss von der Strafraumgrenze mustergültig ab. Das 1:2 des eingewechselten Renato Augusto blieb Kosmetik (76.). Wermutstropfen für die Belgier: Thomas Meunier ist gegen Frankreich gesperrt.
Nach Uruguay, das im ersten Spiel des Tages Frankreich 0:2 unterlegen war, verabschiedete sich mit der Selecao die letzte nicht-europäische Mannschaft. Von den sechs im Bewerb verbliebenen Teams haben nur Frankreich (1998) und England (1966) einen WM-Titel zu Buche stehen. Dabei begann für den Rekord-Weltmeister, bei dem Marcelo und Paulinho nach Rückenbeschwerden rechtzeitig fit geworden waren, das Spiel verheißungsvoll. Kapitän Miranda verlängerte einen Eckball auf Thiago Silva, der den Ball mit dem Oberschenkel aus kurzer Distanz jedoch nur an die Stange beförderte (8.).
Insgesamt wirkten die Brasilianer zwar aktiver, wirklich zwingend konnten sie jedoch viel zu selten werden. Schüsse aus der Distanz von Marcelo (26.) bzw. Coutinho (19., 37.) konnten Tormann Thibaut Courtois nicht in Verlegenheit bringen. Nach der Pause änderte sich am Eindruck des Spiels lange Zeit nichts. Belgien zog sich zurück und ließ Brasilien anlaufen, spätestens bei Courtois, oft aber auch eine Reihe weiter vorne, war Endstation. Aufregung gab es in der 55. Minute. Der serbische Schiedsrichter Milorad Masic verzichtete nach Rücksprache mit seinen Videoassistenten - wohl zu Unrecht - auf einen Elfmeterpfiff, nachdem Vincent Kompany Gabriel Jesus im Strafraum zu Fall gebracht hatte.
In der 76. Minute brachte Brasiliens Schlussoffensive endlich Zählbares. Joker Renato Augusto stach nur drei Minuten nach seiner Einwechslung per Kopf. Nur eine Minute später vergab Firmino eine gute Chance zum Ausgleich, doch sein Versuch landete über dem Tor. Nach exakt 80 Minuten verfehlte ein Schuss von Augusto das Tor nur um wenige Zentimeter. In der Schlussphase drückten die Brasilianer vehement. Nachdem Neymar Coutinho ideal bedient hatte, traf der Angreifer vom FC Barcelona den Ball aus bester Position nicht richtig (84.). Auch die letzte Ausgleichschance brachte nichts ein. Courtois war bei einem Neymar-Schuss aufmerksam (94.).
Das Ergebnis:
Brasilien - Belgien 1:2 (0:2)
Kasan, Kasan-Arena, 42.873 Zuschauer, SR Masic (SRB)
Tore: 0:1 (13.) Fernandinho (Eigentor), 0:2 (31.) De Bruyne, 1:2 (76.) Renato Augusto
Gelbe Karten: Fernandinho, Fagner bzw. Alderweireld, Meunier (im Halbfinale gesperrt)
Brasilien: Alisson - Fagner, Thiago Silva, Miranda, Marcelo - Paulinho (73. Renato Augusto), Fernandinho - Willian (46. Firmino), Coutinho, Neymar - Gabriel Jesus (58. Douglas Costa)
Belgien: Courtois - Alderweireld, Kompany, Vertonghen - Meunier, Fellaini, Witsel, Chadli (82. Vermaelen) - De Bruyne, Lukaku (87. Tielemans), Hazard
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