Seit Ende Mai tobt auf dem Mars ein gewaltiger Sandsturm, der mittlerweile fast die gesamte Oberfläche des Roten Planeten erfasst hat. Angaben der Weltraumbehörde NASA zufolge wütet er auf einer Fläche von mehr als 18 Millionen Quadratkilometer - was einer Fläche entspricht, die fast doppelt so groß ist wie die Vereinigten Staaten. Eine Animation des britischen Astrofotografen Damian Peach zeigt eindrucksvoll, wie der Mars komplett unter einer Staubdecke verschwindet.
„Der Mars verschwindet unter einer Staubdecke! Diese Animation (…) zeigt, was in den vergangenen Wochen auf dem Mars wirklich passiert ist!“, schreibt Peach auf Twitter. Das Bild „zeigt die großräumige Verdunkelung durch Staub in der Luft“, wird der Fotograf vom Portal Space.com zitiert.
Peach hat für die Animation ein am 28. Juni mit einem Teleskop in Chile aufgenommenes Foto und eine Vergleichsaufnahme der Raumsonde „Mars Global Surveyor“, die den Roten Planeten von 1997 bis 2006 umrundete, verwendet. Derzeit sei das Aussehen des Mars „weitgehend unter dem Staub verborgen“, erläutert Peach, der in Selsey in der englischen Grafschaft West Sussex zu Hause ist. „Es wird mindestens ein paar Monate dauern, bis der Mars wieder zu einem normalen Aussehen zurückkehrt - vorausgesetzt, es entwickeln sich keine weiteren lokalen Staubstürme.“
Ein echtes Pech für die Astronomie, denn am 27. Juli steht der Mars genau gegenüber der Sonne und wäre daher mit Fernrohren so gut zu beobachten wie nur alle 15 Jahre. Weil der Staubsturm möglicherweise noch monatelang anhält, werde die Sicht auf die Oberfläche des Roten Planeten just jetzt blockiert, sagt der Präsident der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie, Alexander Pikhard.
Ende der „Opportunity“-Mission droht
Wegen des Sandsturmes hat der Marsrover „Opportunity“ seine wissenschaftlichen Aktivitäten vorübergehend eingestellen müssen. Denn die Staubartikel verdunkeln den Himmel derart, dass der solarbetriebene NASA-Rover praktisch im Dunkeln steht und daher seine Batterien nicht mit Sonnenenergie aufladen kann.
NASA-Rover zurzeit in einer Art Winterschlaf
Um Energie zu sparen und das Fahrzeug durch die dadurch bedingte dunkle und kalte Phase zu bringen, befindet es sich derzeit in einer Art Winterschlaf. Sollte der Staubsturm, der so gut wie kein Sonnenlicht durchlässt, längere Zeit andauern, droht das Ende der „Opportunity“-Mission. Denn die Staubpartikel verdunkeln den Himmel (Bild unten) derart, dass der solarbetriebene Rover praktisch im Dunkeln steht und daher seine Batterien nicht mit Sonnenenergie aufladen kann.
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