Stau, noch mehr Stau, völliges Verkehrschaos: Nach internen Rathausplänen soll Wiens wichtigste Aus- und Einfahrt nach Süden dauerhaft verengt werden. Demnach fallen nach Abschluss der U-Bahn-Arbeiten auf dem und rund um den Matzleinsdorfer Platz (26.000 Autos pro Tag) Fahrspuren und Abbiegestreifen weg.
Das Ganze erfolgt nach der Scheibchentaktik. Bis die U-Bahn-Baustelle fertig ist, hätten sich die Lenker bereits an Staus und Einschränkungen gewöhnt. Dann könne man die Spuren gleich ganz kappen, meint ein hochrangiger Rathaus-Insider. Für die Mobilitätsklubs sind diese Pläne ein völliger Wahnwitz. „Das ist eine total verfehlte Verkehrsplanung. Verschiedene Verkehrsteilnehmer werden gegeneinander ausgespielt. Das werden wir nicht hinnehmen“, so ARBÖ-Boss Günther Schweizer.
„Nicht alle können auf U-Bahn umsteigen“
Ähnlich der ÖAMTC: „Hier entstehen immer mehr neue Wohnviertel, aber die Stadt verengt die wichtigste Zufahrtsroute? Die U-Bahn ist wichtig. Aber nicht alle Menschen können und werden umsteigen“, so Verkehrsexperte Bernhard Wiesinger. Peter Lenz, Wiens oberster Baustellen-Chef von der MA 46, spielt auf Zeit: Offiziell sei noch nichts fixiert. „Die Detailplanungen stehen noch aus.“ Und überhaupt sei das erst in ein paar Jahren spruchreif.
Die Mobilitätsklubs hoffen nun auf Michael Ludwig. Der Bürgermeister hat in seiner Antrittsrede ein Ende von unnötigen Autofahrer-Schikanen angekündigt. Hunderttausende Wiener - sprich Wähler - sind Mitglied bei ÖAMTC und ARBÖ. Nicht unwichtig im Hinblick auf den Urnengang 2020.
Alex Schönherr, Kronen Zeitung
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