Die Liste Pilz kommt nicht zur Ruhe - und muss jetzt einen weiteren Abgang verkraften. Laut einem Medienbericht verlässt Tierschutz- und Kinderrechte-Sprecher Sebastian Bohrn-Mena die Partei. Es herrsche eine „autoritäre, fast demokratiefeindliche Umgangsweise mit Parteimitgliedern“, kritisierte er. Bei den Finanzen rieche es nach Verschleierung, erhob der Politiker schwere Vorwürfe gegen die eigene Partei.
„Peter Pilz würde bei anderen einen Partei-U-Ausschuss verlangen“, sagt Bohrn-Mena gegenüber der Tageszeitung „Die Presse“ über den Listengründer.
„Pilz ist jedenfalls kein guter Parteichef“, lässt er kein gutes Haar am Aufdecker und Ex-Grünen, dessen Liste ohnehin in den vergangenen Monaten hauptsächlich durch Personalchaos, das hohe Salär des Obmanns und Vorwürfe gegen den Listengründer - die sogar dazu führten, dass bei der Angelobung von Pilz im Parlament die Frauen aus Protest den Plenarsaal verließen - in der Öffentlichkeit präsent war.
Von den Vorwürfen (wegen sexueller Belästigung, Anm.) gegen diesen habe beim Antreten niemand gewusst, der nicht aus Pilz‘ Bekanntenkreis kam, so der jüngste Parteiausteiger. „Ich weiß nicht, ob sich manche entschieden hätten, nicht mit Peter Pilz zu kandidieren, wenn sie davon gehört hätten. Ich hätte es nicht gemacht“, stellt Bohrn-Mena klar.
Für die Zukunft der Liste äußerte er sich pessimistisch: „Es ist traurig, aber ich glaube nicht, dass eine derart agierende Partei mit diesen Menschen bei Wahlen noch einmal reüssieren kann.“ Selbst will Bohrn-Mena noch im Parlamentsklub der Liste aktiv bleiben.
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