Erste Rettungsaktion
Für vier Buben hat der Höhlen-Horror ein Ende
Endlich in Freiheit: Hand in Hand mit einem Retter haben die ersten vier Buben, die seit 15 Tagen in der thailändischen Höhle eingeschlossen waren, am Sonntag ihr Verließ verlassen. Vor ihrem Tauchgang hatten sie Medikamente bekommen: „Die Burschen standen unter Beruhigungsmittel, damit sie nicht in Panik geraten“, so der dänische Taucher Ivan Karadzic, der bei der Rettungsaktion beteiligt war. Ein Helikopter brachte die Jugendlichen ins Krankenhaus - siehe Video oben. Ihre Eltern warten nun sehnsüchtig auf ein erstes Wiedersehen und halten sich für einen Besuch im Spital bereit. Acht weitere Buben und ihr Trainer befinden sich derzeit noch in der Höhle.
„Wir hatten uns alle möglichen Katastrophenszenarien ausgemalt - Ausrüstung, die kaputtgeht, und Kinder, die in Panik geraten, ertrinken und wiederbelebt werden müssen“, sagte Karadzic gegenüber der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau. Die Burschen hätten Taucheranzüge und Masken getragen. „Sie sahen etwas verängstigt aus, aber sie waren nicht in Panik. Und sie lächelten und sagten ,Danke‘“, berichtete der Taucher.
Nachdem man den Eltern der Buben zunächst nicht Bescheid gegeben hatte, wer am Sonntag um 17.40 Uhr (Ortszeit) aus der Tham-Luang-Höhle gerettet wurde, weil sich niemand „benachteiligt“ fühlen sollte, sickerten im Laufe des Abends dann doch die ersten Informationen durch.
Mutter: „Ich war überglücklich“
Der Bub, der am Sonntagabend nach 15 Tagen Gefangenschaft als erster wieder Freiheit atmen konnte, war laut Medienberichten der 13-jährige Monhkhol Boonpiam. „Ich habe den Namen Mongkhol gehört und war überglücklich“, sagte seine Mutter zu Reportern. Als Zweiter wurde der 14-jährige Prajak Sutham gerettet. Als Dritter kam Nattawut Thakamsai aus der Höhle - ein elfjähriger Asthmatiker, dessen Eltern eine kleine Tochter an Krebs verloren hätten, berichtete die britische „Daily Mail“. Zuletzt wurde demnach der 15-jährige Pipat Bodhu befreit. Er soll als Freund des Torwarts mitgekommen sein und nicht der Fußballmannschaft angehören.
Buben werden gründlich untersucht
Die Buben wurden per Rettungshelikopter ins Krankenhaus in der Stadt Chiang Rai geflogen, wo sie gründlich untersucht werden. Nach Auskunft der Behörden geht es ihnen den Umständen entsprechend gut. Sie müssten sich aber noch weiteren medizinischen Tests unterziehen.
Der achte Stock der Klinik, wo die Buben die erste Nacht nach ihrer Rettung verbrachten, wurde von der Polizei abgesperrt. Am Montag war zu beobachten, wie eine erste Gruppe von Zivilisten in den Krankenhaustrakt gelassen wurde. Vonseiten des Krankenhauses gab es aber keine Bestätigung dafür, dass dies bereits Familienangehörige waren.
Acht Buben noch immer in Höhle
Acht Mitspieler und der Trainer befinden sich derzeit noch in der Höhle. Unklar war am Montag, wie die Behörden weiter vorgehen wollen. Von offizieller Seite gab es keinerlei Angaben, ob der nächste Rettungsversuch bereits begonnen hat oder wann er beginnen soll. Nach Angaben des Innenministers sollen wieder jene Taucher, die mit ihrer ersten Aktion am Sonntag Erfolg hatten, zum Einsatz kommen.
Die Rettung der Jugendmannschaft, die in etwa vier Kilometern Tiefe festsitzt, gilt als äußerst gefährlich. Die Retter nehmen die Buben praktisch ins Schlepptau, um sie herauszubringen. Ein Taucher war in der Nacht auf Freitag bei den Vorbereitungsarbeiten sogar ums Leben gekommen. Insgesamt sind etwa 90 Taucher im Einsatz. Das Kernteam besteht jedoch aus 18 Spezialtauchern, davon der größte Teil aus dem Ausland, etwa Australien und Großbritannien.
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