Obwohl seine DNA unter den Fingernägeln von drei Opfern gefunden wurde, leugnet ein afghanischer Asylwerber standhaft. Jetzt stand er wegen Vergewaltigung und sexueller Belästigung in Linz vor Gericht - ohne jede Schuldeinsicht: „Wenn ich das getan hätte, würde ich mich entschuldigen“, behauptete er immer wieder.
Tatsache ist, dass es im vergangenen Oktober mehrmals zu nächtlichen Übergriffen auf junge Frauen in Linz gekommen war. Eines seiner Opfer hatte das Handy verloren. Abdul S. gab vor, bei der Suche zu helfen, tatsächlich vergewaltigte er die 30-jährige. Danach meinte er lakonisch: „Tschuldigung, keine Polizei!“ Eine andere Frau identifizierte ihn auf Fotos „ganz sicher“ als ihren Peiniger, die anderen mit „hoher Wahrscheinlichkeit“. Bei den drei Frauen, die sich heftig gewehrt und ihn dabei gekratzt hatten, wurden Hautspuren mit seiner DNA unter den Fingernägeln gefunden. Wie die da hingekommen sein soll, fragte die Richterin. „Vielleicht durch die Luft“, mutmaßt der angebliche Student.
Lautes Geschrei
Alle Opfer berichteten, dass er sie mitten in der Nacht angesprochen habe und danach nicht mehr abzuschütteln war. Eine Kunststudentin verfolgte er bis in deren Wohnung. Einer anderen jungen Frau ging er nach, als sie im Finstern aus der Straßenbahn ausstieg. Diese beiden konnten ihn durch lautes Geschrei gerade noch verscheuchen. Das Urteil: acht Jahre Haft, nicht rechtskräftig. Kommentar der Staatsanwältin, die eine strenge Strafe gefordert hatte: „Auch in Afghanistan darf man keine Frauen vergewaltigen.“
Milli Hornegger/Kronen Zeitung
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