Nach beißender Kritik

Liste Pilz taumelt weiter: Bohrn-Mena entlassen

Österreich
10.07.2018 15:45

Die Liste Pilz kommt nicht zur Ruhe: Nachdem Tierschützer Sebastian Bohrn-Mena in der Vorwoche seine Parteimitgliedschaft zurückgelegt hat, ist er nun seinen Job im Parlamentsklub los. „Das Dienstverhältnis wurde gelöst“, so Klubobmann Bruno Rossmann am Dienstag. Abgeordneter war Bohrn-Mena, der als Bereichssprecher für Tierschutz und Kinderrechte der Liste Pilz agierte, freilich ohnehin nie.

Grund für die Auflösung des Dienstverhältnisses soll laut einem Medienbericht „klubschädigendes Verhalten“ gewesen sein. Rossmann sprach gegenüber der APA lediglich von einer „internen Angelegenheiten“, Parteigründer Peter Pilz wollte am Dienstag keine Stellungnahme abgeben.

Austritt aus „autoritärer, fast demokratiefeindlicher“ Partei
Am Wochenende hatte Bohrn-Mena kundgetan, die Partei zu verlassen, weil dort eine „autoritäre, fast demokratiefeindliche Umgangsweise mit Parteimitgliedern“ herrsche. Im Klub wollte er aber weiter aktiv bleiben.

Im Juli 2017 war man noch voller Tatendrang: Sebastian Bohrn-Mena (links), Maria Stern, Peter Pilz, Stephanie Cox und Peter Kolba vor der Entscheidung zur - später erfolgreichen - Kandidatur der Liste Pilz bei der Nationalratswahl 2017 (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Im Juli 2017 war man noch voller Tatendrang: Sebastian Bohrn-Mena (links), Maria Stern, Peter Pilz, Stephanie Cox und Peter Kolba vor der Entscheidung zur - später erfolgreichen - Kandidatur der Liste Pilz bei der Nationalratswahl 2017

Mandatar war Bohrn-Mena nie, er war lediglich im Klub als Mitarbeiter angestellt und bearbeitete unter anderem die Themen Tierschutz und Kinderrechte. Das Dienstverhältnis zwischen Bohrn-Mena und dem Klub sei nun gelöst worden, damit habe er keine Rolle mehr in der Partei, wie es seitens der Liste Pilz hieß.

„Ich werde mich dagegen wehren“
Bohrn-Mena zeigte sich gegenüber Puls4 „bestürzt“ darüber, dass seine Entlassung öffentlich gemacht wurde. „Jetzt werden wir das entsprechend gerichtlich fortsetzen, denn ich habe nicht vor, das einfach hinzunehmen. Ich werde mich dagegen wehren“, erklärt er in einem Interview, das am Mittwochabend ausgestrahlt wird. Allerdings sagt Bohrn-Mena auch, er hoffe weiterhin, „dass wir eine Lösung finden“.

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