Ein 25-jähriger Grazer soll insgesamt 106 Führerscheine und vier Pickerlgutachten gefälscht und verkauft haben. Der Mann gab sich dabei sogar als Polizist aus. Er dürfte mehr als 6000 Euro durch den Verkauf eingenommen haben.
Bereits im Herbst 2017 stellten Polizisten in Graz bei routinemäßigen Lenker- und Fahrzeugkontrollen vermehrt Fälschungen von vorläufigen österreichischen Führerscheinen sicher. Durch umfassende Ermittlungen der Polizeiinspektion Graz-Karlauerstraße konnten Beamte einen 25-Jährigen als Tatverdächtigen ausforschen.
Polizisten nahmen ihn bereits am 17. Jänner fest. Bei den folgenden Hausdurchsuchungen stellten die Ermittler 15 Falsifikate und Datenträger sicher. Eine Auswertung ergab, dass der 25-Jährige in der Zeit zwischen März 2014 und Dezember 2017 insgesamt 110 österreichische Dokumente (106 vorläufige Führerscheine, vier „Pickerlgutachten“ gem. § 57a Abs. 4 KFG) gefälscht und diese zu unterschiedlichen Preisen an verschiedene Abnehmer verkauft hatte.
Lenker fuhren mit gefälschten Führerscheinen
Den Polizisten gelang es, 18 weitere Tatverdächtige unterschiedlicher Nationen (elf Österreicher, drei Afghanen, je ein Syrer, Armenier, Russe und US-Amerikaner) im Alter zwischen 21 und 56 Jahren aus Graz auszuforschen. Sie stehen im Verdacht, die gefälschten Dokumente erworben und im Rechtsverkehr gebraucht zu haben.
Der 25-Jährige zeigte sich bei seiner Einvernahme geständig und wurde über Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz bereits nach zwei Tagen wieder aus der Haft entlassen. Die insgesamt 17 Männer und zwei Frauen wurden bei der Staatsanwaltschaft Graz sowie bei der zuständigen Verwaltungsbehörde wegen Lenkens von Fahrzeugen ohne gültige Lenkberechtigung angezeigt.
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