Die kleine Fiona hatte erst vor drei Wochen das Licht der Welt erblickt, als ihr schlimmer Durchfall zusetzte. Gemeinsam mit der besorgten Mama ging es in ein Wiener Spital. Im Zimmer war noch ein siebenjähriges Mädchen. Doch zum Ärger der stillenden Mutter wollte dessen Vater den Raum nicht verlassen.
„Mit uns im Zimmer war ein liebes syrisches Mädchen. Sie bekam abends Besuch, irgendwann verabschiedete sich die Mutter, der Vater blieb“, berichtet Denise T. Als dieser gegen 22 Uhr noch immer da war, saß die stillende Mama bereits auf Nadeln, weil sie ihre Milch abpumpen wollte. Doch der fremde Mann machte keine Anstalten zu gehen. Denise T. bat am Schwesternstützpunkt um Hilfe. Als Antwort bekam sie, dass der Vater bei seiner Tochter übernachte, ob dies ein Problem für sie darstelle. „Natürlich fühle ich mich nicht wohl dabei, mit einem fremden Mann die Nacht in einem Zimmer zu verbringen“, so die 30-Jährige, die um Verlegung bat.
Ihr Mann versuchte, die Angelegenheit telefonisch zu lösen - vergebens. Auch das Gespräch mit der Oberärztin fruchtete nicht. Obendrein gab es noch Ärger mit einer verschwundenen Stuhlprobe des Säuglings. Schließlich packte die zweifache Mutter ihre Sachen und entschied sich, ihr Baby woanders weiterbehandeln zu lassen.
KAV: „Zwei Paravents aufgestellt“
Der Wiener Krankenanstaltenverbund verweist darauf, dass man ohnehin zwei Paravents aufgestellt habe. Zudem erklärte Sprecher Ralph Luger: „Der Vater war nicht als Begleitperson aufgenommen. Er hat nur gewartet, bis seine Tochter einschläft. Hier geht es um Menschlichkeit.“
Es ist nicht der erste „Kultur-Aufreger“: Erst im Frühjahr sorgte eine stillende Niqab-Trägerin im AKH für Wirbel. Sie hatte am helllichten Tag den Vater einer Patientin aus dem Zimmer verbannt.
Video: Muslima verbannt Vater von Patientin aus Zimmer
Martina Münzer, Kronen Zeitung
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