Wer künftig Schönes sehen will, muss (offenbar) zahlen: Im idyllischen Städtchen Dürnstein mit dem weltweit bekannten blauen Kirchturm mitten im Weltkulturerbe Wachau leben 900 Menschen - tagtäglich „empfangen“ sie an die 1000 Gäste. Fluch oder Segen? Die Bewohner jedenfalls sind, wie berichtet, am Limit. „Wir leben vom Tourismus, aber es wird zu viel“, sagt eine Verkäuferin. Der jetzt für Schlagzeilen sorgende Vorstoß, künftig Eintritt für das Natur- und Kulturjuwel (die gesamte Wachau) zu verlangen, kommt der Frau daher ganz recht. „Wir werden sonst überrannt.“
Eintrittskarten aus dem Netz
Die Pläne einer eigenen Tourismusabgabe, um Tagesausflügler und Urlauberströme zur Kassa zu bitten, setzen sich jedenfalls immer mehr durch. Die schönsten Plätze der Welt ziehen Massentourismus an: Einen Blick auf die malerisch bunten Felsendörfer von Cinque Terre an der schroffen italienischen Riviera können Touristen bald nur noch werfen, wenn sie zuvor eine Eintrittskarte im Internet lösen. Denn allein 2015 stürmten 2,5 Millionen Reisende die Region.
Auch die Lagunenstadt Venedig soll es künftig nicht mehr zum Nulltarif geben. Um den Zugang von Besuchern zu strategischen Orten zu regeln, wurden bereits im Frühling Drehkreuze aufgestellt.
Wiens Attraktionen sind schon lange nicht mehr gratis zu besichtigen: Im Europavergleich kosten die Highlights wie Tiergarten Schönbrunn, Schloss Belvedere, Kunsthistorisches Museum und Co. mit 97 Euro übrigens am meisten.
Fakt ist: In der Wachau wird noch „evaluiert“, ob eine 50-Cent-Abgabe pro Tagestourist eingehoben werden soll. In Salzburg hingegen ist es fix, dass Dom-Besucher ab Juli 2019 zur Kasse gebeten werden …
Kronen Zeitung, Sandra Ramsauer
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