„Zum Weinen“

Peter-Alexander-Villa in Wien-Döbling zerstört!

Adabei
13.07.2018 16:30

Entertainer Peter Alexander lebte bis zum Tod in seinem „kleinen Schönbrunn“. Jetzt ist nichts mehr davon übrig - die Villa ist zerstört.

Es war sein Rückzugsort, sein kleines Paradies abseits der großen Showbühne. Bis zu seinem Tod lebte Peter Alexander († 2011) zurückgezogen in seinem „kleinen Schönbrunn“, wie er die 300-Quadratmeter-Villa im Wiener Nobelbezirk Döbling nannte. Der Garten mit Pool, uneinsehbar, versteckt, verträumt - hier war die Welt für den Weltstar in Ordnung. Jetzt wurde die 300 Quadratmeter große Villa abgerissen. Das 1500-Quadratmeter-Grundstück gleicht einem Schlachtfeld.

Peter Alexander und seine geliebte Ehefrau Hilde in ihrem „kleinen Schönbrunn“ (Bild: dpa)
Peter Alexander und seine geliebte Ehefrau Hilde in ihrem „kleinen Schönbrunn“
Nach dem Tod seiner „Schnurrdiburr“ zog sich Peter Alexander in die Grinzinger Villa zurück. (Bild: Krone)
Nach dem Tod seiner „Schnurrdiburr“ zog sich Peter Alexander in die Grinzinger Villa zurück.

Am 18. Juni hatten dort laut Baupolizei die Abrissarbeiten begonnen - davon wusste nicht einmal Alexanders Sohn Michael Neumayer etwas. Er wurde erst von der langjährigen Haushälterin der Schauspiel-Legende informiert. Eva Kresic (71) war gerade auf dem Heimweg von ihrer Kur nach einer Hüft-Operation, als sie mit der bitteren Realität konfrontiert wurde. „Ich war fassungslos, dachte, ich träume. Das Haus war weg, nichts von alledem, was Peter Alexander so geliebt hat, ist geblieben. Ich kann nur noch weinen …!“

Die Villa von Peter Alexander, wie sie Eva Kresic in Erinnerung hat (Bild: Krone)
Die Villa von Peter Alexander, wie sie Eva Kresic in Erinnerung hat

16 Jahre lang hat die quirlige Frau Alexander in der Villa täglich seine Lieblingsspeisen gezaubert. „Ein enger Vertrauter von Herrn Alexander hat einmal gesagt: ,Frau Eva, das Haus steht und fällt mit Ihnen.’ Wie recht er hatte.“ Was von der Residenz geblieben ist - ein vergilbtes Schild mit der Nummer acht …

Ein paar Rosen erinnern bei der Baustelle an Peter Alexander und seine Villa. (Bild: Klemens Groh)
Ein paar Rosen erinnern bei der Baustelle an Peter Alexander und seine Villa.

Schutz vor der Abrissbirne
Seit 1. Juli gilt in Wien eine neue Regelung, die „Last-Minute-Abrisse“ untersagt. Das neue Gesetz schützt vor allem Gründerzeithäuser, die vor 1945 errichtet wurden. Ursprünglich hätte die Regelung als Teil der Bauordnung erst im Herbst in Kraft treten sollen. Weil einige Eigentümer ihre Gebäude jedoch noch vorher schleifen wollten, ließ die Stadtregierung einen Baustopp für 80 Gebäude verhängen. 70 der betroffenen Objekte wurden inzwischen begutachtet und einer Beurteilung unterzogen. Davon wiederum stufte die zuständige MA 19 insgesamt 50 Gebäude als erhaltenswürdig ein.

Nach dem Start des neuen Gesetzes verhängte die Wiener Baupolizei einen Abrissstopp für insgesamt 80 historische Gebäude. (Bild: Schiel Andreas)
Nach dem Start des neuen Gesetzes verhängte die Wiener Baupolizei einen Abrissstopp für insgesamt 80 historische Gebäude.

Das heißt im Umkehrschluss: Nur 20 Gründerzeithäuser dürfen weiter abgebrochen werden - darunter vor allem Einfamilienhäuser in Floridsdorf und der Donaustadt. Für einen Abriss braucht es also zwingend eine Genehmigung der MA 19. Auch wenn es für das historische Anwesen von Peter Alexander nun zu spät ist - für viele andere kann das Gesetz noch rechtzeitig greifen.

Lisa Bachmann und Sandra Ramsauer, Kronen Zeitung

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