Endlich: Aus für die grausame Haltung von Gallebären in der vietnamesischen Provinz Ninh Binh! Möglich gemacht haben das die „Vier Pfoten“ und die „Krone“-Familie - wir durften die finale Rettung exklusiv begleiten.
Die Eindrücke aus Vietnam wird ein wahrer Tierfreund unmöglich wieder los: apathische und ausgehungerte Bären in winzigen Käfigen, auf den rostigen Gitterstäben finden die Tatzen kaum Halt. Beißender Gestank und drückende Hitze. Die Augen der Tiere leer, als hätten sie sich schon lange aufgegeben. Kein Wunder, denn das Leben der sogenannten Gallebären besteht aus Schmerz und Qualen - wann immer sie „gemolken“ werden. Auf den sogenannten Gallefarmen wird den Tieren Saft aus der Galle abgezapft. Ohne Narkose wird ihnen dazu ein Metallrohr in die Seite gerammt. Der Saft soll - laut Aberglaube - gegen blaue Flecken oder Leberbeschwerden helfen und bringt viel Geld ein.
Bären müssen großes Leid ertragen
Viele dieser Bären wurden bereits als Jungtiere in der Wildnis eingefangen. Obwohl Vietnam ein Gesetz gegen diese furchtbare Tierquälerei erließ, tat das dem Schwarzmarkt für Bärengalle keinen Abbruch. Erst 2017 veröffentlichten die „Vier Pfoten“ neue Videoaufnahmen und Ergebnisse von Internetrecherchen. Zwar sind die Herstellung von Bärengalle und sogar die Haltung von Bären auf Farmen zum Zweck der Galleproduktion seit Jahren illegal, die Privathaltung blieb aber erlaubt, staatliche Kontrollen sind nach wie vor selten. Und wohin überhaupt mit den beschlagnahmten Tieren?
Dank der „Vier Pfoten“ und zahlreicher Spender wurde zumindest dieses Problem ansatzweise gelöst. Das fast fertiggestellte Schutzzentrum in Ninh Binh bietet den geretteten Gallenbären einen Platz ohne Angst und Schmerzen, dafür mit viel Freilauf und Beschäftigung. Die Auswilderung solcher Vierbeiner wäre ihre Todesurteil, denn nach Jahren in Gefangenschaft wissen die Tiere nicht mehr, wie sie sich selbst versorgen. Unter dem Motto „Save the saddest bears“ („Rettet die traurigsten Bären“) wurden Spenden für diese Mission gesammelt. Auch die „Krone“-Familie half großzügig und hat ein weiteres Mal ihre große Tierliebe bewiesen.
Freudentränen
Beim Lokalaugenschein der „Krone“ flossen Tränen - aber nicht mehr aus Verzweiflung, sondern aus Freude. „Hai Chan“, die Bärin mit den abgehackten Vorderpfoten, lebt seit November im Bärenwald. Keine Spur mehr von lethargischem Verhalten und leblosen Augen. Neugierig streift sie auf der Suche nach dem liebevoll drapierten Futter durch ihr riesengroßes Freigehege. Und auch für ihre „Zellengenossinnen“ hieß es endlich Abschied nehmen von einem Leben unter Qualen. Das Team der „Vier Pfoten“ rund um Tierärztin Johanna Painer von der VetMed Wien rückte im April zur Rettung aus. Zuerst wurde „May“ in Narkose gelegt und aus ihrem viel zu engen Käfig befreit. Die Untersuchung offenbarte, welche Spuren die vergangenen 13 Jahre bei ihr hinterlassen haben: Übergewicht durch die schlechte Ernährung, Entzündung der Gallenblase, Narben auf der Leber. Ähnliches ergab die Untersuchung von „Binh Yen“, die als zweite betäubt und untersucht wurde.
Es ist schön zu wissen, dass sie dank der „Vier Pfoten“ jetzt in Sicherheit sind. Vor Kurzem konnten die beiden von der Quarantäne in ihre neue Behausung übersiedeln und nach Jahren hinter Gittern endlich ihre Tatzen auf frisches Gras setzen. Damit gibt es in der gesamten Provinz Ninh Binh keine Gallebären mehr - ein großer Erfolg für die „Vier Pfoten“! Doch es gibt noch immer viel zu tun - etwa 900 Kragen- und Malaienbären müssen in Vietnam weiterhin unter diesen grausamen Haltungsbedingungen leben.
Helfen Sie mit!
Bitte unterstützen Sie die „Vier Pfoten“ beim Kampf gegen diese Tierqual! Jeder Euro zählt und hilft dabei, Gallebären aus ihrem unfassbaren Martyrium zu befreien. Im Schutzzentrum in Ninh Binh dürfen sie sich endlich von ihrem jahrelangen Leid erholen - ermöglichen wir den Bären eine schöne Zukunft!
Spendenkonto: UniCredit Bank Austria AG, IBAN: AT20 1200 0097 0632 7511, Kennwort: GALLENBÄREN
Unterzeichnen Sie bitte auch die Petition unter www.saddestbears.com/Vietnam.
Starke Partnerschaft seit vielen Jahren
„Krone“-Tierecke-Chefin und ORF-Moderatorin Maggie Entenfellner und „Vier Pfoten“-Präsident und Gründer Heli Dungler blicken auf viele Jahre erfolgreicher Zusammenarbeit zurück. Gemeinsam wurden Tierrettungen im In- und Ausland durchgeführt, Spenden gesammelt, Petitionen gestartet und Informationskampagnen realisiert! Ein Erfolg war zudem der 1. Internationale Tierschutzgipfel (www.iaws2018.com), den die „Vier Pfoten“ am 24. April in Wien organisierten. Prinzessin Alia Al Hussein von Jordanien wurde gemeinsam mit Maggie Entenfellner zur Sonderbotschafterin der Konferenz ernannt. „Mein persönliches Fazit: Tierschutz ist längst nicht nur für Tierfreunde wichtig. Denn wenn die Menschheit ihr Verhalten unserer Umwelt gegenüber in Bezug auf Ernährung, Wirtschaft oder Lebensräume nicht ändert, schlittern wir in ein Chaos“, so Entenfellner über die Veranstaltung. Gemeinsam mit den „Vier Pfoten“ sollen jetzt für die Gallebären noch einmal alle Hebel in Bewegung gesetzt werden: „Bitte helfen Sie uns dabei – bereits eine kleine Spende macht einen Unterschied!“
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