"Revanche" in Paris

Bush-Schuhwerfer Al-Saidi nun selbst mit Schuh beworfen

Ausland
02.12.2009 16:09
Der durch seinen Schuhwurf auf den damaligen US-Präsidenten George W. Bush berühmt gewordene Iraker Montasser al-Saidi hat nun selbst vor einem Schuh in Deckung gehen müssen. Bei einer Pressekonferenz in Paris warf ein Arabisch sprechender Mann Saidi am Dienstag vor, die Diktatur Saddam Husseins unterstützt zu haben. Mit dem Ausruf "Hier ist noch ein Schuh für dich!" schleuderte er einen seinen Treter (siehe Video) auf den Reporter.

Al-Saidi konnte sich rechtzeitig ducken - ganz wie Bush damals bei seinem Wurf. Nach dem Angriff gab es ein kurzes "Schuhgemenge" zwischen Saidis Bruder und dem Pariser Schuhwerfer, dem dabei ein Treter geräuschvoll an den Hinterkopf klatschte.

Über die Identität des Schuhwerfers wurde nichts bekannt. Sicherheitsleute entfernten ihn aus dem Saal. Laut Augenzeugen sei der Arabisch sprechende Mann ebenfalls ein Iraker.

Neun Monate Haft für Schuhwurf
Al-Saidi hatte im Dezember vergangenen Jahres bei einer Pressekonferenz in der irakischen Hauptstadt Bagdad einen Schuh auf Bush geworden. "Das ist dein Abschiedskuss, du Hund!", beschimpfte er den US-Präsidenten dabei. Die Tat begründete Al-Saidi damit, dass er Bush genauso erniedrigen wollte, wie die USA den Irak erniedrigten, "als sie mein Land mit ihren Stiefeln traten".

Obwohl in der gesamten arabischen Welt als Held gefeiert, verurteilten irakische Gerichte den Mann zu drei Jahren Gefängnis wegen "Angriffs auf ein ausländisches Staatsoberhaupt". Im September wurde er wegen guter Führung nach neun Monaten aus der Haft entlassen. In der Vollzugsanstalt sei er von den irakischen Behörden gefoltert worden, klagte Al-Saidi nach seiner Freilassung. Sogar hochrangige Politiker hätten sich daran beteiligt.

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