Die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt AUVA muss 500 Millionen Euro einsparen - oder sie wird zerschlagen. So lautet die rigorose Vorgabe der Regierung. Nun ist der radikale Sparplan für den Mega-Apparat, der auch immer wieder vom Rechnungshof kritisiert wird, fertig. Die „Krone“ kennt die Details.
Aus den ursprünglichen 500 Millionen Euro pro Jahr sind nun 486,6 Millionen geworden - bis zum Jahr 2029. Das Maßnahmenpapier, das dem AUVA-Vorstand am 21. August zum Beschluss vorgelegt werden soll, enthält einen genauen Plan für die kommenden zehn Jahre. Dieser besteht aus einer exakten Auflistung, welche Summe in welchem Jahr zu erwarten ist.
Transfer von Leistungen: Aus für Krankenhaus
Insgesamt sollen zwischen vier und 32 Millionen Euro durch Kooperationen zwischen verschiedenen Einrichtungen in den Bundesländern eingespart werden. Für die Schließung eines Krankenhauses werden in dem Papier wesentlich mildere Ausdrücke verwendet, etwa „räumliche Zusammenführung“ oder „Transfer der Leistungen“. Das betrifft etwa das steirische Unfallkrankenhaus Kalwang, dessen Leistungen nach Graz oder Bruck an der Mur übersiedelt werden sollen.
Rehazentren zusammen mit Unfallspitälern
Auch in Wien ist eine Zusammenlegung geplant: Das Unfallspital Lorenz Böhler soll gemeinsam mit dem Rehabilitationszentrum Weißer Hof in Klosterneuburg in Niederösterreich zum Rehazentrum Meidling zusammengefasst werden, inklusive „bedarfsorientierter Anpassung der Gesamtbettenanzahl“. Diese Maßnahme soll 30 Millionen Euro bringen. Die „Personalreduktion durch Nachbesetzen nur jeder dritten Stelle in der Verwaltung“ wird mit einer Ersparnis in der Höhe von 15 Millionen Euro eingepreist.
Betriebsrat kündigt bereits Protest an
Ebenfalls in dem der „Krone“ vorliegendem Papier enthalten: Privatisierungen, die FPÖ-Sozialministerin Beate Hartinger-Klein vor einem Monat noch dementiert hatte. Der Zentralbetriebsrat der AUVA, Erik Lenz, protestiert bereits gegen das Vorhaben.
In einem offenen Brief warnt er vor Qualitätsverlust und weniger Leistungen für die Patienten. „Wir werden die Maßnahmen nicht hinnehmen, alles unternehmen, um deren Beschlussfassung zu verhindern“, lautet die Kampfansage von Lenz.
Doris Vettermann, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.