Oft wird das Mixed in Spielerkreisen etwas despektierlich behandelt, doch bei ganz großen Titeln ist die Freude riesengroß. So auch bei Alexander Peya, der am Sonntag erstmals in seiner Karriere einen Grand-Slam-Titel gewonnen hat. Der 38-jährige Wiener siegte mit der US-Amerikanerin Nicole Melichar im Wimbledon-Mixed nach einem 7:6(1),6:3 über Jamie Murray/Viktoria Asarenka (GBR/BLR).
Es ist der zweite Grand-Slam-Titel für Österreich in diesem Jahr nach dem Australian-Open-Titel durch Oliver Marach im Herren-Doppel mit Mate Pavic (CRO) und der insgesamt elfte für Österreich in allen Kategorien. Im Mixed auf dem „heiligen Rasen“ hatte zuvor Jürgen Melzer 2011 (mit Iveta Benesova/CZE) gewonnen. Der Titel bedeutete für Peya/Melichar einen Siegerscheck in Höhe von 110.000 Pfund (124.310,64 Euro), den sich die beiden teilten.
Peya war nach seinem ersten Major-Titel glücklich und bezog sich auch auf das vor drei Jahren verlorene Mixed-Endspiel auf dem „heiligen Rasen‘. „Es ist wirklich ein sensationelles Gefühl. 2015 hat es nicht lange gedauert, es ist damals leider relativ schnell gegangen. Heute haben wir aber von Anfang an gut ins Match gefunden und waren die ganze Zeit obenauf, würde ich sagen“, sagte der Wiener, der zuletzt bei den French Open im Herren-Doppel-Halbfinale gestanden war.
„Ich war der Boris im Garten“
Gerade mit Wimbledon hat Peya eine besondere Verbindung noch aus Kindheitstagen. „Ich habe früher mit meinem Bruder im Garten gespielt. Ich war der Boris im Garten“, erinnerte sich Peya. „Wimbledon war für uns früher etwas ganz Besonderes. Dadurch, dass ich ein Riesen-Boris-Becker-Fan war, war da natürlich Wimbledon noch mehr im Zentrum und besonders für mich. Deshalb hier zu stehen und jetzt zu gewinnen, ist ganz besonders.“
Nach einem Doppel-Halbfinale und erwähntem Mixed-Endspiel war es für Peya der insgesamt dritte Auftritt im „Heiligtum Wimbledons“, dem Center Court. „Ja, es ist immer wieder was Besonderes, ein heiliger Platz im Tennis. Ich habe zum dritten Mal darauf gespielt. Umso schöner, dass ich jetzt einmal einen Erfolg auf dem Center Court habe.“
Befragt, ob er bei den US Open wieder mit Melichar spielen werde, wandte sich Peya an seine Partnerin und fragte diese. „Das sollten wir“, meinte Melichar grinsend und Peya fügte hinzu: „Wir haben in Paris schon sehr gut gespielt und gegen die späteren Sieger knapp im Viertelfinale verloren. Wir trauen uns auch bei anderen Turnieren einiges zu.“ Was die beiden ein so starkes Duo macht? „Nicole serviert sehr gut. Seit wir zusammenspielen, ist sie noch nicht gebreakt worden. Ihr Service und ich am Netz, das ist eine gute Kombination.“ Melichar, die in zwei Wochen 25 wird, stimmte zu. „Wir sind beide sehr positiv. Ich habe zu ihm gesagt, dass das Mixed mein ‘happy place‘ ist“, meinte die Amerikanerin.
Für beide Wimbledonsieger stand am Abend noch das „Champions Dinner“ auf dem Programm. „Das ist auch was Besonderes, diesmal kann ich mit meiner Frau gehen. 2015 war ich schon einmal dort, aber da war meine Frau schwanger", sagte Peya.
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