Nach WM-Finale
Chaos in Paris: Jubelfeiern mit Tränengas geräumt!
Feierlichkeiten auf den Champs-Elysees nach dem Finale der Fußball-Weltmeisterschaft haben die berühmte Prachtmeile ins Chaos gestürzt: Als dort am Sonntagabend Hunderttausende den Sieg Frankreichs über Kroatien zelebrierten, endete der Siegestaumel in Zusammenstößen mit der Polizei. Geschäfte wurden zerstört und geplündert, Sicherheitskräfte mit Gegenständen beworfen. Die Exekutive antwortete mit dem Einsatz von Tränengas und räumte den Boulevard.
Am Sonntag besiegte Frankreich Kroatien in Moskau mit 4:2 und wurde damit zum zweiten Mal Weltmeister. Doch viele französische Fans mussten, nachdem Feierlichkeiten ausgeartet waren, die Nacht im Gefängnis verbringen.
Rund 30 Jugendliche, von denen viele vermummt waren, brachen über eingeschlagene Fenster in ein Einkaufszentrum ein und verließen dieses mit Wein- und Champagnerflaschen. Einige lachten und filmten sich selbst mit ihren Handys. Die Polizei setzte Tränengas ein. „So feiert man nicht“, sagte ein in Tränen aufgelöster Unbeteiligter in einem Frankreich-Trikot.
Auch in anderen französischen Städten gab es Ausschreitungen, darunter in Lyon, Marseille, Straßburg und Rouen. In Lyon lieferten sich rund hundert Jugendliche Zusammenstöße mit der Polizei, nachdem die Jugendlichen beim Public Viewing des Spiels gegen Kroatien auf ein Polizeiauto geklettert waren. Die Polizei setzte Tränengas ein, die Jugendlichen warfen Gegenstände und setzten Mülltonnen in Brand. Auf einer Brücke versuchten rund 50 Jugendliche eine Polizeiabsperrung zu durchbrechen. Es gab acht Festnahmen.
Kinder während Siegesfeiern von Biker angefahren
Überdies gab es mehrere schwere Unfälle am Rande der WM-Feiern: In Frouard nahe der ostfranzösischen Stadt Nancy wurden ein dreijähriger Bub und zwei sechsjährige Mädchen schwer verletzt, als sie während der Siegesfeiern von einem Motorrad angefahren wurden. Der Motorradfahrer flüchtete nach Angaben der Behörden.
Mann nach Sprung in flachen Kanal gestorben
Im südöstlichen Annecy starb laut Polizei ein 50-jähriger Mann, als er nach dem Schlusspfiff in einen flachen Kanal sprang und sich das Genick brach. In Saint-Felix in Nordfrankreich starb ein Mann in seinen 30ern, als er kurz nach dem WM-Spiel mit seinem Auto in einen Baum raste.
Angst vor Terror: Mehr als 100.000 Beamte in Einsatz
In Paris waren anlässlich der Feiern zum in Moskau ausgetragenen WM-Finale am Sonntag und des französischen Nationalfeiertags am Samstag rund 110.000 Polizisten im Einsatz. Das Land ist nach einer Reihe von Terroranschlägen seit 2015 nach wie vor in hoher Alarmbereitschaft.
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