Schätzung viel zu hoch
Deutsche Stiftung erfindet 100.000 tote Rehkitze
100.000 Rehkitze sollen jährlich in Deutschland bei der Mahd auf Feldern ihr Leben lassen - diese schockierende Zahl, die von Medien aufgegriffen und sogar im Bundestag diskutiert wurde, sorgte für Aufsehen. Doch wie nun enthüllt wurde, ist diese erstaunliche Menge frei erfunden. Und niemand hatte sich lange Zeit die Mühe gemacht, zu überprüfen, ob diese schwer zu glaubende Zahl überhaupt stimmt.
Medien berichteten von einem Blutbad auf deutschen Wiesen. 100.000 Rehkitze sollen jedes Jahr unter die Messer von Mähwerken geraten und sterben. Die Zahl wurde von Unternehmen, Verbänden und auch von Ministerien aufgegriffen. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft will in Anbetracht der hohen Anzahl an vierbeinigen Todesopfern 2,45 Millionen Euro in die Hand nehmen, um das Massensterben einzudämmen.
Stiftung weiß nicht mehr, wie man auf diesen hohen Wert kam
Doch diese Zahl ist frei erfunden, wie die „FAZ“ nun aufdeckte. Sie fand heraus, woher die angeblich von Experten geschätzte Zahl eigentlich stammt. Die Deutsche Wildtier-Stiftung hat diese Menge „ermittelt“: Auf Nachfrage der Zeitung räumte sie jedoch ein, dass sie selbst nicht mehr wisse, wie man auf diesen Wert kam. Die Stiftung gab zu, dass diese Schätzung vermutlich viel zu hoch gegriffen ist. Die Hälfte sei wohl wahrscheinlicher, wenn überhaupt, berichtet die „FAZ“.
Einsatz von Drohnen reduziert hohe Todeszahlen
Auch wenn bei den Zahlen getrickst wurde, stellt das Sterben von Rehkitzen auf Feldern ein großes Problem dar. Durch den Einsatz von Drohnen lässt sich diese Anzahl in Österreich ein wenig reduzieren.
Während der Mahd steigt auch das Risiko eines Wildunfalls für Autofahrer. Aufgescheuchte Tiere rennen im sogenannten Ernteschock auf die Straßen - oft ihr Todesurteil.
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