„Ich glaube Putin“

Entrüstung über „Hochverrat“ Trumps in Helsinki

Ausland
16.07.2018 20:53

Es habe keine Absprachen gegeben, er und sein Team hätten einfach „einen brillianten Wahlkampf“ geführt. So hat US-Präsident Donald Trump nach dem Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin die Vorwürfe, der Kreml habe den Präsidentschaftswahlkampf im Jahr 2016 zugunsten Trumps beeinflusst, kommentiert und damit gleichzeitig Entsetzen in Washington ausgelöst. Für die Demokraten war der Auftritt Trumps in Helsinki „beschämend“. Nie in der Geschichte der USA habe ein Präsident einen Widersacher Amerikas in der Art unterstützt, wie es Trump nun mit Putin gemacht habe. Ex-CIA-Chef John Brennan sagte, Trumps Äußerungen „grenzen an Hochverrat“.

Mit Blick auf die Vorwürfe, Russland habe sich in die US-Wahl 2016 eingemischt, übte Chuck Schumer, Oppositionsführer im US-Senat, scharfe Kritik am US-Präsidenten. Dass Trump sich auf die Seite Putins und damit gegen die US-Behörden gestellt habe, sei „gedankenlos, gefährlich und schwach“. Schumer warf Trump vor, Gegner der USA zu hofieren und Verbündete zu brüskieren.

Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump in Helsinki (Bild: AP)
Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump in Helsinki
Putin beteuert, es habe keine Einflussnahme auf die US-Präsidentenwahl gegeben, und Trump glaubt ihm. (Bild: APA/AFP/YURI KADOBNOV)
Putin beteuert, es habe keine Einflussnahme auf die US-Präsidentenwahl gegeben, und Trump glaubt ihm.

Auch aus den Reihen der Republikaner klang Entrüstung durch. Trump habe gegenüber Putin Schwäche signalisiert, lautete der Befund des republikanischen Senators Lindsey Graham. Damit habe der Präsident die Chance vertan, eine klare Warnung an Russland zu senden, solche Einmischungen künftig zu unterlassen. Dadurch habe Trump „mehr Probleme als Lösungen“ geschafft, so Graham.

Donald Trump und Wladimir Putin im Juli 2018 in Paris (Bild: AP)
Donald Trump und Wladimir Putin im Juli 2018 in Paris

Republikanischer Parlamentschef: „Russland kein Verbündeter der USA“
Der Präsident des Repräsentantenhauses, Paul Ryan, sagte, es gebe keine Zweifel, dass sich Russland in die Präsidentenwahl eingemischt habe. Trump müsse anerkennen, dass Russland kein Verbündeter der USA sei, sagte der republikanische Politiker. Die Staaten seien nicht moralisch ebenbürtig, Russland lehne die meisten Grundwerte und Ideale Amerikas ab.

Paul Ryan, Präsident des Repräsentantenhauses (Bild: AP)
Paul Ryan, Präsident des Repräsentantenhauses

Der republikanische Senator Jeff Flake sprach wie der Demokrat Schumer von einem beschämenden Auftritt. Er hätte nie gedacht, dass er jemals den Tag erleben werde, da ein US-Präsident mit einem russischen Präsidenten auf einer Bühne stehe und die USA für die Aggression Russlands verantwortlich mache.

Trump: „Putin hat extrem stark und kraftvoll dementiert“
Putin hatte bei der Pressekonferenz mit Trump zum Abschluss des Gipfeltreffens jede Einmischung in den US-Wahlkampf im Jahr 2016 zurückgewiesen. Trump sagte daraufhin: „Ich habe großes Vertrauen in meine Geheimdienstleute. Aber ich werde Ihnen sagen, dass Präsident Putin in seinem Dementi heute extrem stark und kraftvoll war. Ich habe Vertrauen in beide.“

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