„Diamonds Are A Girl’s Best Friend“ (Diamanten sind die besten Freunde der Frauen), sang Marilyn Monroe anno 1953 im Film-Klassiker „Blondinen bevorzugt“. Einer vor drei Jahren veröffentlichten Studie zufolge werden sie wegen wachsender Nachfrage schon ab 2020 knapp werden. Dabei beherbergt der Erdmantel 1000-mal mehr der Edelsteine, als man bisher angenommen hat, wie eine neue Untersuchung zeigt.
Demnach lagern unter der Erdoberfläche Billiarden Tonnen von Diamanten. Das Problem: Sie befinden sich in einer Tiefe von rund 145 bis 240 Kilometern, in den sogenannten Kratonen, den geologisch sehr alten präkambrischen Kerngebieten der Kontinente. Diese alten Festlandkerne liegen unter den meisten kontinentalen tektonischen Platten und haben sich seit Urzeiten kaum bewegt, so die Wissenschaftler.
Herausgefunden hat ein internationales Forscherteam das bei der Analyse von seismischen Wellen, deren Fortpflanzungsgeschwindigkeit sich je nach Temperatur, Zusammensetzung und Dichte des Gesteins verändert. Dabei habe sich gezeigt, dass die unterirdischen Schwingungen, die durch natürliche Prozesse wie Erdbeben oder Tsunamis erzeugt werden, dazu neigen, schneller zu werden, wenn sie durch die Basis von Kratonen gehen, so die Wissenschaftler.
Diamanten übertragen Wellen schneller
Die beste Erklärung dafür sei, dass ein bis zwei Prozent des Materials in den Kratonen aus Diamanten bestehe, so die Forscher. „Wenn die (seismischen; Anm.) Wellen durch die Erde gehen, werden sie von Diamanten schneller übertragen als von anderen Gesteinen oder Mineralien, die weniger steif sind“, erläutert Joshua Garber von der University of California (UC) in Santa Barbara, der Hauptautor der Studie. Mit Sicherheit könne man das aber nicht sagen, denn es sei extrem schwierig, Proben aus dieser Region des Erdmantels zu nehmen, so der UC-Forscher.
„Mehr Diamanten, als wir jemals dachten“
„Das zeigt, dass Diamanten wohl ein exotisches Mineral, aus geologischer Sicht aber relativ häufig sind“, wird Ulrich Faul vom Department of Earth, Atmospheric and Planetary Sciences am Massachusetts Institute of Technology (MIT) auf dessen Website zitiert. „Wir können sie nicht erreichen, aber dennoch, es gibt dort viel mehr Diamanten, als wir jemals dachten.“
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