Angst vor Röntgen
Flüchtlinge wollen in Alufolie nach Europa
In der Türkei sind den Behörden sieben irakische Flüchtlinge ins Netz gegangen, die sich zur Gänze in Alufolie eingewickelt hatten - um bei etwaigen Röntgenkontrollen nicht entdeckt zu werden. Die ungewöhnliche Aktion, die den Irakern offenbar von Schleppern eingeredet worden war, brachte nicht den gewünschten Erfolg.
Schon das geringe Gewicht des Containers, der eigentlich mit Auto-Ersatzeilen befüllt sein sollte, machte Hafenmitarbeiter in Pendik bereits Anfang Juni stutzig - sie öffneten den Container und entdeckten die sieben Männer. Diese waren größtenteils in Folie eingewickelt, auch ihre Gesichter versteckten sie hinter dem Silberpapier. Offenbar hatten ihnen die Schlepper eingeredet, Röntgenkontrollen der Lkw durch die Alufolie zu überlisten ...
Die Iraker wollten sich laut türkischen Medienberichten nach der Verschiffung mit dem Truck nach Italien schmuggeln lassen - wurden dann allerdings gemeinsam mit dem Fahrer festgenommen.
Türkei wichtiger Transitpunkt, Europa verschärft Politik
Die Türkei hat sich zu einem wichtigen Transitpunkt für Flüchtlinge entwickelt, die sich auf den Weg nach Europa machen. Europa ringt unterdessen wieder einmal um Verschärfungen in der Asylpolitik. Bei einem informellen Treffen der EU-Innenminister in Innsbruck machten sich zuletzt vor allem Österreich, Deutschland und Italien für einen besseren Schutz der EU-Außengrenzen, die intensivere Bekämpfung von Schleppern sowie effizientere Rückführungen von Migranten stark.
Österreich nimmt keine Gestrandeten
Wie ernst Österreich die Verschärfung meint, zeigt sich auch bei der Verteilung der 450 zuletzt in Italien gestrandeten Migranten - denn hierzulande wird keiner der Geretteten Unterschlupf finden. Österreich habe seit 2015 „gemessen an der Bevölkerungszahl“ mehr Asylanträge als „viele andere“ EU-Staaten angenommen, rechtfertigt Bundeskanzler Sebastian Kurz den Schritt.
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