„Nur ein Versprecher“

Trump räumt russische Einmischung in US-Wahl ein

Ausland
17.07.2018 21:13

US-Präsident Donald Trump akzeptiert nach eigenen Worten die Erkenntnisse der US-Geheimdienste, wonach Russland hinter den Hackerangriffen während des Wahlkampfs 2016 steckt. „Lassen Sie mich völlig klar sein: Ich akzeptiere die Schlussfolgerung unserer Geheimdienste“, sagte Trump am Dienstag vor laufenden Kameras im Weißen Haus. Trump hatte sich bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin am Montag in einer Weise geäußert, die auf starke Zweifel an den Geheimdiensterkenntnissen hindeutete, denen zufolge Russland für die Cyberattacken verantwortlich ist. Das hatte große Empörung bei US-Politikern und in den US-Medien ausgelöst.

Nun führte Trump ins Feld, er habe sich bei der Pressekonferenz versprochen. Er habe sagen wollen, dass er „keinen Grund“ sehe, warum es „nicht“ Russland wäre, das hinter den Attacken steckt. Versehentlich habe er das „nicht“ weggelassen. Trump hatte bei der Pressekonferenz jedoch auch gesagt, Putins Beteuerung, Russland habe nichts mit den Cyberangriffen zu tun, sei „extrem stark und kraftvoll“ gewesen. Die Hackerangriffe während des Wahlkampfs hatten sich gegen die US-Demokraten und das Umfeld von deren Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton gerichtet.

(Bild: AP)

„Besseres Treffen als mit NATO“
Zuvor hatte der US-Präsident für einen erneuten Eklat gesorgt, nachdem er sein Gipfeltreffen mit dem russischen Staatschef demonstrativ als Erfolg dargestellt hatte. „Während ich ein tolles Treffen mit der NATO hatte, hatte ich ein noch besseres Treffen mit Russlands Wladimir Putin“, schrieb Trump am Dienstag auf Twitter.

Trump bedauerte, dass dieser „Erfolg“ in den Medien nicht so dargestellt werde. „Die Fake-News-Medien spielen verrückt“, stufte der US-Präsident in gewohnter Manier kritische Berichterstattung als Falschinformationen ein.

Trump und Putin in Helsinki (Bild: AFP)
Trump und Putin in Helsinki

Verbalattacken Trumps gegen Bündnispartner
Beim NATO-Gipfel vergangene Woche hatte Trump die Bündnispartner der USA wegen nicht ausreichender Verteidigungsausgaben scharf angegriffen. Vor allem Deutschland war Ziel von Trumps Verbalattacken. Mit Kritik an Moskau hielt er sich in Helsinki hingegen zurück.

Donald Trump: Shakehands mit Wladimir Putin (Bild: AP)
Donald Trump: Shakehands mit Wladimir Putin

Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Putin im Anschluss an ihr Treffen weigerte sich Trump trotz der Erkenntnisse der US-Geheimdienste, Russlands mutmaßliche Einmischung in den US-Präsidentschaftswahlkampf zu verurteilen. Stattdessen setzte er auf Annäherung und lobte den „direkten und offenen Dialog“ mit seinem Gegenüber. In den USA löste Trump damit einen Sturm der Entrüstung aus.

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