Der 24-jährige Burkay S. - ein Niederösterreicher mit türkischen Wurzeln - hat am Donnerstagvormittag im Wiener Bezirk Leopoldstadt zwei Passanten attackiert. Eines der Opfer trug eine Kippa. Ein Zeuge (siehe Video oben) sprach von einem antisemitischen Angriff. Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung hat Ermittlungen aufgenommen.
Kurz nach 11 Uhr wurde zunächst eine 37-jährige Frau in der Lassallestraße angegriffen. Der mutmaßliche Täter schlug auf sie ein und ging dann weiter, berichtete Polizeisprecher Daniel Fürst. In der Taborstraße attackierte er dann den 22-jährigen Mann, der eine Kippa trug.
Festnahme am Schwedenplatz
Laut ersten Ermittlungen blieb es hier bei einer versuchten Körperverletzung. Der Verdächtige ist gebürtiger Niederösterreicher mit türkischem Migrationshintergrund. Er wurde schließlich am Schwedenplatz nach dem Verwaltungsstrafgesetz wegen aggressiven Verhaltens festgenommen. Nach Informationen von krone.at war Burkay S. bereits polizeibekannt. Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung ermittelt. Es bestehe der Verdacht auf einen antisemitischen Hintergrund der Attacke.
Kurz: „Antisemitischer Hintergrund wird geprüft“
Bundeskanzler Sebastian Kurz meldete sich noch am Donnerstagnachmittag auf Twitter zur brisanten Causa zu Wort. Ein möglicher antisemitischer Hintergrund werde geprüft.
Blutige Messerattacke in Praterstraße
Der Fall weckt Erinnerungen an die blutige Attacke eines Asylwerbers auf eine Familie in der Wiener Praterstraße - ebenfalls in der Leopoldstadt. Damals ging ein 23-jähriger Afghane ohne jegliche Vorwarnung mit einem Messer auf einen 67 Jahre alten Zahnarzt sowie dessen 56-jährige Ehefrau und die 17 Jahre alte Tochter los. Der Vater erlitt lebensgefährliche Verletzungen, die beiden Frauen wurden schwer verletzt.
Kurz darauf ging der Afghane, der in Wien als „U-Boot“ lebte, am Praterstern auch noch auf einen Tschetschenen los. Auch dieser Mann wurde lebengefährlich verletzt. Der 23-Jährige konnte kurz nach den Taten gefasst werden. Als Motiv für die Wahnsinnstaten gab er an, in einer „schlechten, aggressiven Stimmung“ gewesen zu sein. Deshalb sei er auf die Familie losgegangen.
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