Ganze Dörfer evakuiert
Dutzende Waldbrände in Schweden außer Kontrolle
In Schweden sind wegen der Sommerhitze Dutzende Waldbrände ausgebrochen und völlig außer Kontrolle geraten. Über das ganze Land verteilt wüten laut Angaben von Notrufzentralen mehr als 40 Feuer, zwischenzeitlich waren es sogar mehr als 80 kleinere und große Brände. Wälder im Wert von rund 600 Millionen Kronen (rund 58 Millionen Euro) seien bisher zerstört worden, heißt es.
Die Flammen greifen rasch um sich, denn in Schweden ist es sehr trocken, weil es seit Wochen nicht mehr richtig geregnet hat. Entwarnung ist nicht in Sicht: Erst am Mittwoch hatte der schwedische Wetterdienst für die folgenden fünf Tage weitere Hitzewarnungen herausgegeben. Das Risiko für neue Brände sei daher hoch, heißt es.
Zehntausende Hektar Wald vernichtet
Allein die drei größten Brände in den Regionen Gävleborg, Jämtland und Dalarna in der Mitte Schwedens nördlich von Stockholm umfassten nach Behördenangaben am Donnerstag 20.000 Hektar. Der schlimmste Brand (Bild unten) wütet in der Kommune Ljusdal. Nach Einschätzung der Rettungskräfte stehen hier allein mehr als 8500 Hektar in Flammen, eine Fläche 25-mal so groß ist wie der Central Park in New York. Die „Brandfront“ sei 55 Kilometer lang, wird berichtet.
Internationale Hilfe angefordert
In der Nacht auf Donnerstag wurden mehrere Dörfer evakuiert, weitere sind laut schwedischem Rundfunk in Gefahr. Die Behörden haben bereits um Hilfe aus anderen Ländern gebeten, Italien und Norwegen schickten Löschflugzeuge und Hubschrauber. Am Donnerstag wurden auch zwei Spezialflugzeuge aus Frankreich erwartet.
Wegen der anhaltenden Hitze könnte sich die Situation allerdings noch zuspitzen. Die Bewohner, die ihre Häuser verlassen mussten, sind auf das Schlimmste eingestellt. „Man weiß ja nicht, was kommt, ob das Haus abbrennt“, sagte Sune Larsson aus Karböle dem schwedischen Radio. Was er von zu Hause mitnahm: Fotoalben, um Eindrücke davon festzuhalten, wie es früher aussah.
Brände setzen Regierung unter Druck
Die Waldbrände setzen zunehmend auch die schwedische Regierung unter Druck. Die konservative Oppositionspartei Kristdemokraten kritisierte, Schweden bestehe zu 70 Prozent aus Wald, habe aber keine eigenen Löschflugzeuge. Am Donnerstag wollte Regierungschef Stefan Löfven eine der Krisenregionen besuchen.
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