Am Donnerstag sind 19 abgelehnte Asylwerber nach Nigeria und Gambia abgeschoben worden. Auch andere europäische Länder beteiligten sich an der Operation: Insgesamt wurden 34 Personen den Behörden in den Hauptstädten der westafrikanischen Länder, Lagos und Banjul, übergeben. 17 der Nigerianer aus Österreich, die rückgeführt wurden, waren in Österreich straffällig geworden und auch verurteilt worden, teilte das Innenministerium mit.
Es war heuer bereits die sechste Charteroperation nach Nigeria, so das Innenministerium. Im Jahr 2017 zählte das bevölkerungsreiche Land zu den fünf Asylantrag-stärksten Nationen - die Anerkennungsquote sei allerdings „äußerst gering“. Nur zwei Prozent würden in erster Instanz einen positiven Bescheid bekommen.
„Sichtbares Zeichen für glaubwürdiges Asylsystem“
Neben den 34 Nigerianern befanden sich auch Eskorten, Menschenrechtsbeobachter, ein Arzt und Sanitäter an Bord der Maschine. Die Charteroperation wurde von Frontex organisiert, Deutschland, Belgien, Litauen, Norwegen und die Schweiz beteiligten sich. „Der durchgeführte Charter ist ein sichtbares Zeichen einer gemeinsamen europäischen Rückführungspolitik sowie ein wesentliches Element geordneter Migrationspolitik und eines glaubwürdigen Asylsystems“, betont das Innenministerium.
Die 19 nigerianischen Männer hatten zuvor einen rechtskräftigen negativen Asylbescheid bekommen - jedes Verfahren sei dabei individuell geprüft worden. In Einzelfällen wurden auch Einreiseverbote ausgesprochen.
Bis auf zwei der Abgeschobenen aus Österreich waren alle straffällig geworden. Meist ging es dabei um Delikte nach dem Suchtmittelgesetz, aber auch Fälle von Körperverletzung, Wiederstand gegen die Staatsgewalt und ein Fall von geschlechtlicher Nötigung gingen auf das Konto der Männer.
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